Regensburg:Rieger nahm Spenden aus Tretzel-Umfeld an

Der Regensburger Landtagsabgeordnete Franz Rieger (CSU) hat eingeräumt, im Landtagswahlkampf 2013 Privatspenden aus dem Umfeld des Bauunternehmers Volker Tretzel erhalten zu haben. Laut Rieger, der auch im Stadtrat sitzt, handelt es sich um einen mittleren fünfstelligen Betrag, die Einzelspenden lagen je knapp unter der Veröffentlichungsgrenze von 10 000 Euro. Für die Spenden habe die CSU "keine Gegenleistungen" erbracht, sagte Rieger auf Nachfrage. Bereits im Sommer 2016 hatte er mitgeteilt, dass die CSU im OB-Wahlkampf 2014 rund 90 000 Euro von Tretzel und weiteren Baufirmen bekommen habe. Tretzel gilt als eine der Schlüsselfiguren in der Regensburger Korruptionsaffäre. Er soll den suspendierten Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) mit Parteispenden in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro unterstützt haben. Im Gegenzug soll Wolbergs ihn bei Grundstücksgeschäften begünstigt haben. Gegen beide hat die Staatsanwaltschaft Ende Juli Anklage wegen Korruptionsverdachts erhoben, beide bestreiten die Vorwürfe. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem Strohmann-System, weil es sich bei den Privatspenden der Tretzel-Mitarbeiter um verschleierte Firmenspenden handeln könnte.

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