Handelsbilanz 2017:Deutscher Export-Überschuss sinkt erstmals seit acht Jahren

Handelsbilanz 2017: Der Handelsbilanzüberschuss in Deutschland ist zum ersten Mal seit acht Jahren gesunken.

Aufgehende Sonne hinter Containern am Hamburger Hafen

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschland exportiert zwar so viel wie noch nie. Doch die starke Wirtschaft lässt die Importe noch stärker wachsen.

Rekord für die deutsche Exportwirtschaft: Deutschland hat im Jahr 2017 so viel ins Ausland geliefert wie noch nie, insgesamt 1,279 Billionen Euro. Die Werte steigen seit Jahren, deutsche Waren sind im Rest der Welt beliebt. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Exporte um 6,3 Prozent höher.

Gleichzeitig kaufen die Deutschen aber auch mehr aus dem Ausland ein. Die Importe sind stärker gestiegen als die Exporte: Mit 1,034 Billionen Euro erreichte Deutschland bei den Einfuhren ebenfalls einen Rekord, 8,3 Prozent höher als im Vorjahr. Damit sinkt auch der umstrittene Handelsüberschuss - zum ersten Mal seit acht Jahren. Im Krisenjahr 2009 waren die Exporte stärker eingebrochen als die Importe, daher sank damals der Überschuss.

Wegen seiner enormen Exportüberschüsse geriet Deutschland international immer wieder in die Kritik. Laut Ökonomen des Ifo-Instituts hat Deutschland den größten Leistungsbilanzüberschuss der Welt.

Die Importe steigen, weil es der Wirtschaft gutgeht. Das Bruttoinlandsprodukt ist 2017 um 2,2 Prozent gewachsen. Die Löhne sind im Durchschnitt um 0,8 Prozent gestiegen, viele Deutsche konnten daher mehr konsumieren - auch Waren aus dem Ausland. Außerdem geht es vielen Firmen hierzulande gut. Sie haben viele Aufträge und kaufen Materialen für die Produktion. Auch der Staat hat seine Ausgaben gesteigert.

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