"Egling geht baden":Zweimal Ja zum Hallenbad

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Die Gemeinde akzeptiert ebenso wie die Stadt Wolfratshausen die höheren Kosten.

Nachdem Geretsried die für den Bau des interkommunalen Hallenbads benötigte Fläche beim Schulzentrum mittlerweile gerodet hat, wäre eine andere Entscheidung schlicht ein Affront gewesen, und den wollte im Wolfratshauser Stadtrat denn doch niemand: Das Gremium hat am Dienstag der Höhe des eigenen finanziellen Beitrags zu dem Projekt einmütig und ohne Diskussion zugestimmt, obwohl gegenüber der ursprünglichen Zweckvereinbarung mittlerweile eine spürbare Kostensteigerung zu verkraften ist.

Rein formal hatte das Ratsgremium dazu Beschlüsse über Zweckvereinbarungen aus den Jahren 2013 und 2014 zu revidieren. Zu den Baukosten wird Wolfratshausen demnach 248 000 statt der ursprünglich veranschlagten 187 000 Euro beisteuern, der Betriebskostenzuschuss erhöht sich auf jährlich 105 000 Euro und ist auf zehn Jahre befristet. Die Vereinbarung soll auch nicht wie ursprünglich vorgesehen unbegrenzt gelten, sondern nur 25 Jahre. Insgesamt wird das Bad 15,3 Millionen Euro kosten, das sind gegenüber Berechnungen aus dem Jahr 2013 rund 3,4 Millionen Euro mehr. Gründe dafür sind unter anderem der mittlerweile notwendige Bau einer eigenen Hackschnitzelheizung, nachdem das erhoffte, aus Geothermie gespeiste Fernwärmenetz nicht zustande kommt, sowie allgemeine Kostensteigerungen im Baugewerbe. Die jetzige Entscheidung fiel mit 22:0 Stimmen.

"Egling geht baden", scherzten die Gemeinderäte dort am Dienstag, nachdem auch sie den Investitionskosten zugestimmt hatten. Unisono akzeptierten sie damit Kosten in Höhe von 70 090 Euro. "Es ist schließlich wichtig und sinnvoll, dass wir weiter Schwimmen als Schulsport anbieten können, und dass Rettungskräfte Übungskapazitäten haben", sagte Bürgermeister Hubert Oberhauser (FW).

Bereits in der vergangenen Sitzung hatte das Thema auf der Agenda gestanden. Doch weil Egling 2014 noch von Investitionskosten von 35 574 Euro ausgegangen war und nun trotz Geretsrieds Versprechen, die Kostensteigerung auf 15 Prozent zu deckeln, knapp das Doppelte auf der Rechnung stand, wollten die Gemeinderäte die Zweckvereinbarung schriftlich vorliegen haben. Kämmerin Daniela Simon konnte nun am Dienstag das Zahlenwerk aufschlüsseln.

Vor der Absichtserklärung zur Beteiligung war für Egling ein maximaler Investitionszuschuss von 50 707 Euro errechnet worden, der eben höchstens um 15 Prozent überschritten werden durfte. Zum Beschluss 2014 selbst hatten sich dann geringere Kosten ergeben, nämlich 35 574 Euro, weil es in dem Schuljahr weniger Sportklassen gab. Der Bau wird nun insgesamt zwar 26,54 Prozent teurer, doch nur die vereinbarten 15 Prozent werden umgelegt. Die Differenz trägt Geretsried, wie auch 64,53 Prozent der Gesamtkosten. Abzüglich eines Förderanteils müssen die Kommunen deshalb noch rund 1,39 Millionen Euro beitragen. Diese werden nach Sportklassen aufgeteilt - und hier hat Egling nun mehr. Durch den für Egling dadurch höheren Umlegungswert ergeben sich die 70 090 Euro.

© SZ vom 22.02.2018 / wsg,cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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