Gauting:Zwei Filialen in einem Ort

Gauting, Bosco Infoveranstaltung

Interessiert studieren die Gautinger die Neubau-Pläne.

(Foto: Georgine Treybal)

Edeka will auch den Standort am Hauptplatz in Gauting behalten

Von Blanche Mamer, Gauting

Es gibt noch viele offenen Fragen zu den Plänen für das ehemalige Grundschulareal an der Bahnhofstraße in Gauting. Das zeigt der rege Besuch der Informationsveranstaltung der Firma Sontowski am Samstag im Bosco. Gekommen waren mehr als 200 Gautinger, die Pläne studierten und mit Vertretern von Edeka und dm sowie dem zuständigen Verkehrsplaner diskutierten.

Der kleine Laden am Hauptplatz bleibt erhalten, wenn die neue Filiale n der Bahnhofstraße eröffnet, versprach Stefan Kellermann von der Edeka Handelsgesellschaft Südbayern. Allerdings schränkte er diese Zusicherung für die weitere Zukunft ein, da auf dem früheren Apparatebau-Gelände an der Ammerseestraße ein weiterer Supermarkt entstehen soll. Zuvor hatte Vizebürgermeister Jürgen Sklarek angekündigt, für den Erhalt des bisherigen Edeka-Marktes zu kämpfen.

Dass ein neuer Edeka in der Nähe des Bahnhofs entstehen soll, freue die meisten Gautinger, sagte Kellermann. Das konnte Timo Becker, der Vertreter dm-Drogeriemarktkette, bestätigen. Der Leiter einer Filiale in Schondorf berichtete aber auch von Kritik an der bisherigen Planung des Marktes. Denn der Eingang zu dem 600 Quadratmeter großen Geschäft liege auf der Seite des Parkplatzes beim Bahnhof. "Das ist ein Problem für die Leute. Sie möchten von der Bahnhofstraße her den Laden betreten", sagte er. Dort gebe es zwar eine Tür, die aber nur als Fluchtweg vorgesehen sei. "Das ist noch in der Diskussion und nicht endgültig entschieden", sagte Horst Fath von der dm-Zentrale. Zudem kämen die meisten Kunden mit dem Auto.

Die Verkehrsplanung war ein zentrales Thema bei der Informationsveranstaltung. Entsprechend gefragt als Gesprächspartner war der Gutachter Helmuth Ammerl vom Büro Obermeyer. Anhand einer Computersimulation demonstrierte er mögliche Verkehrsströme, ließ Autos auf die Ammerseestraße einbiegen, in die künftige Tiefgarage und auf den Kundenparkplatz. Unterstützt von UBG-Gemeinderat Richard Eck, der im Rathaus als Verkehrsexperte gilt, erläuterte Ammerl die Veränderungen an der Straßenführung, die Erweiterung der Einmündung von der Bahnhofstraße in die Ammerseestraße, die Verbreiterung des Gehsteigs auf vier Meter, der somit auch für Radfahrer freigegeben werden soll, auch wenn ein eigener Radschutzstreifen auf der Straße vorgesehen sei.

Da auch die Straße verbreitert werden soll, ist das Kriegerdenkmal im Weg. Ammerl wollte einen anderen Standort dafür suchen, doch Eck betonte, das sei nicht möglich. Das Denkmalamt habe angeordnet, dass es zwar verschoben, aber nicht entfernt werden dürfe. Vom Bahnhofsberg aus sei eine eigene Abbiegespur mit Ampelschaltung geplant. Durch die Verbreiterung der Kreuzung werde sie besser einsehbar. Die Kosten für diesen Umbau werde wohl die Gemeinde übernehmen müssen, sagte Eck.

Er ging auch auf die Besonderheiten auf dem Park&Ride-Platz ein. So soll die Einfahrt zu den oberirdischen Stellplätzen an der Ammersee-Unterführung, die zum Tiefgeschoss jedoch zwischen Schulgelände und Sontowski-Gebäude situiert werden. Zwischen dem Parkplatz und dem Bahngelände soll Platz bleiben für einen Geh- und Radweg. Insgesamt seien 300 Stellplätze geplant, etwa 100 davon oberirdisch.

Eine häufige Frage bezog sich auf die Größe des oberirdischen Kundenparkplatzes. Die Firma Edeka hat in einem Schreiben an die Gemeinde bestätigt, dass die 42 vorgesehenen Parkplätze ausreichen. In ihrem Brief argumentiert die Handelsgesellschaft mit der zentralen Lage und der guten Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Zudem gebe es den Parkplatz beim Bahnhof.

Die Sontowski-Vertreter waren mit der Resonanz sehr zufrieden. "Wir stellen fest, dass es noch viel Informationsbedarf gibt. Das Unternehmen hat schon jeweils donnerstags mehrere Informationsnachmittage in der ehemaligen Pizzeria im Bahnhofsgebäude angeboten, zu denen nach seinen Angaben bis zu 100 Besucher gekommen waren. Er auf einen Erfolg des Ratsbegehrens beim Bürgerentscheid am Sonntag, 15. April, und damit auf ein Votum für sein Neubauprojekt. Eine Alternativplanung gebe es nicht, sagte er.

Die nächste Informationsveranstaltung zu diesem Thema findet an diesem Montag, 5. März, von 19.30 Uhr an im Gasthof Böck in Unterbrunn statt. Veranstalter ist die Initiative "Zukunft Gauting", die das Projekt unterstützt.

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