Marine-Besuch in Starnberg:U-Boot-Fahrer sitzen auf dem Trockenen

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U-Boot-Kommandant Michael Rudat (ganz rechts) und seine Mannschaft auf dem Steg an der Starnberger Seepromenade, mit Bürgermeisterin Eva John. (Foto: Otto Fritscher)

Die Besatzung der U34 ist von ihrem Stützpunkt in Eckernförde an der Ostsee angereist, um ihre Partnerstadt zu besuchen.

Von Otto Fritscher, Starnberg

"Wir sind unter euch." Mit diesem etwas doppeldeutigen Spruch sorgt die Besatzung des U-Boots U34 bei ihrem Besuch in Starnberg erst einmal für Heiterkeit. Die Marinesoldaten sind für eine knappe Woche nach Starnberg gekommen, weil die Kreisstadt seit mehr als 50 Jahren eine Patenschaft mit einem U-Boot unterhält. Natürlich lässt es sich Bürgermeisterin Eva John nicht nehmen, die in ihre blaue Marineunform gekleideten Soldaten samt U-Boot-Kommandant Korvettenkapitän Michael Rudat im Seehof persönlich zu begrüßen. Als Geschenk haben die U-Boot-Fahrer diesmal zwei etwas unhandliche Dinge dabei: Großformatige Bilder, die das U-Boot U34 zeigen und eine Seekarte mit den Fahrtrouten. Diese will John nun sogleich in ihr Amtszimmer hängen. Dort hängt schon ein U-Boot-Foto. "Wenn eine Grundschulklasse zu Besuch kommt, fragen die mich immer, ob so ein U-Boot im Starnberger See taucht", erzählt John.

Momentan sitzen die Soldaten aber sozusagen auf dem Trockenen. Und dies nicht, weil von den sechs U-Booten der Bundesmarine derzeit gerade mal eines im Einsatz sei, sondern weil sich sowohl die U34 wie auch die U36, auf der die Delta Crew wechselweise eingesetzt werden, im Dock befinden und überholt werden. "Ausgedockt wird die U36 voraussichtlich erst Anfang April", sagt der Korvettenkapitän. Deshalb sei jetzt gerade die richtige Zeit, um die Patenstadt zu besuchen. Zudem sei es hier viel wärmer, im Norden habe es minus zehn Grad und 50 Zentimeter Schnee. "Wir sind hier halt im Süden", sagt Eva John und grinst.

Die Anreise der U-Boot-Truppe aus dem Norden war allerdings nicht ganz unproblematisch. Ging ja auch durch die Luft. Mit der Bundeswehr-Transall von Rendsburg nach Memmingen. Der Abflug verzögerte sich aber, "weil ein Mechaniker mit einer Taschenlampe in einer Luke herumgefummelt hat", erklärt Rudat lachend und fügt hinzu: "Bei einer zivilen Maschine würden die Passagiere so etwas nicht zu sehen bekommen." Dafür kann sich Rudat und seine 20-köpfige Mannschaft mit der schönen Bezeichnung "Delta Crew" nun in Starnberg und Umgebung entspannen, beim Besuch der Partnach-Klamm, einem Abend mit den Wasserwachtlern in Percha etwa und auch einem Besuch des NS-Dokumentationszentrums in München. Im Sommer oder Herbst, wenn das U-Boot wieder Wasser unter dem Kiel hat, steht dann der Gegenbesuch einer Starnberger Delegation mit Bürgermeisterin Eva John an. "Ich bin noch nie auf einem U-Boot gewesen", erklärt John. "Ich bin dafür eine begeisterte Seglerin."

© SZ vom 07.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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