US-Präsident Trump:"Wir werden Mercedes Benz und BMW mit Zöllen belegen"

Trump holds rally in Pennsylvania ahead of tight Congressional by-election

Autos seien wirklich das große Problem, sagte Trump auf einer Veranstaltung in Pennsylvania.

(Foto: AFP)
  • US-Präsident Donald Trump sorgt mit seiner Wirtschaftspolitik erneut für Unruhe. Auf Twitter warf er den EU-Ländern schlechten Umgang mit der USA vor.
  • Zudem betonte er auf einer Veranstaltung in Pennsylvania, Autos seien wirklich ein großes Problem.
  • Gleichzeitig richtet China warnende Worte an Trump: In einem Handelskrieg gebe es keine Gewinner.

Erneut hat US-Präsident Donald Trump mit einer Aussage zu weiteren Strafzöllen für Unruhe gesorgt. Dabei drohte er der EU mit einer Ausweitung der jüngst erlassenen Importbarrieren und nahm erstmals auch die Autoindustrie ins Visier. Auf Twitter warf er den EU-Ländern einen schlechten Umgang mit den USA im Handel vor.

"Die Europäische Union, wunderbare Länder, die die USA beim Handel sehr schlecht behandeln, beschwert sich über die Zölle auf Stahl und Aluminium", schrieb Trump auf Twitter. "Wenn sie ihre schrecklichen Barrieren und Zölle auf eingeführte US-Produkte fallenlassen, werden wir umgekehrt unsere aufgeben. Großes Defizit. Wenn nicht, erheben wir Zölle auf Autos etc. FAIR!" Derzeit entfallen auf jedes Auto aus US-Produktion, das in Europa fahren soll, zehn Prozent Zoll. In die Gegenrichtung sind es nur 2,5 Prozent.

Auf einer Kundgebung vor Anhängern in Pennsylvania legte Trump noch einmal nach. Autos seien wirklich das große Problem, sagte der Republikaner mit Blick auf die EU und drohte: "Wir werden Mercedes Benz mit Zöllen belegen, wir werden BMW mit Zöllen belegen."

Zuvor hatte sich die Europäische Union beim Handelsbeauftragten von Trump um eine Befreiung von den angekündigten Strafzöllen bemüht. Die Europäer betonen, dass die EU ebenfalls ein enger Verbündeter der USA sei und keine Gefahr für die Sicherheit darstelle, mit der Trump die Zölle offiziell begründet hat. Der Einsatz von EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström blieb jedoch erfolglos. Nach dem Treffen in Brüssel sagte sie, sie habe "keine sofortige Klarheit über das genaue US-Prozedere für eine Befreiung" erhalten. Für nächste Woche seien neue Gespräche geplant.

Gleichzeitig hat auch China warnende Worte an den US-Präsidenten gerichtet. "In einem Handelskrieg gibt es keine Gewinner", sagte Handelsminister Zhong Shan am Sonntag in Peking. Zudem betonte er, dass China einen solchen Konflikt nicht wolle. Nötig sei aber ein Dialog, so der Handelsminister. Zugleich betonte er, die Volksrepublik werde ihre nationalen Interessen mit Blick auf zunehmenden amerikanischen Protektionismus verteidigen.

Trump hatte am Donnerstag Schutzzölle auf Stahl- und Aluminium-Importe verhängt und damit international Sorgen vor einem Handelskrieg geschürt. Sie sollen in zwei Wochen in Kraft treten. Falls die EU keine Befreiung von den Zöllen erwirken kann, hat sie mit Gegenmaßnahmen gedroht. Demnach prüft die EU-Kommission nun Importabgaben auf US-Waren wie Whiskey und Erdnussbutter.

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