Mietspiegel:Münchner Niveau

Mietpreise in Karlsfeld sind deutlich gestiegen

Nur fünf Cent niedriger als in der Landeshauptstadt München (11,23 Euro) ist mit 11,18 Euro der durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter in Karlsfeld. Das zeigt der neue Mietspiegel, dem der Karlsfelder Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig zugestimmt hat. Erstellt hat ihn das Hamburger Gewos-Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung auf der Grundlage eines Fragebogens, den es gemeinsam mit der Stadt Dachau, der Gemeinde Karlsfeld, dem Verein Haus und Grund sowie dem Mieterverein erstellt hat. Nur 102 der angeschriebenen etwa 4000 Haushalte seien in Karlsfeld zu einem ausführlichen Interview auf der Grundlage des Fragebogens bereit gewesen, erklärte Gewos-Mitarbeiterin Jennifer Wiltshire. Das seien trotzdem ausreichend viele für aussagekräftige Ergebnisse, betonte sie.

In den Mietspiegel sind Wohnungen unterschiedlichsten Alters und in Größen von 25 bis 120 Quadratmeter eingeflossen. "Für die Quadratmeterpreise gilt: Kleinere sind teurer als große, neuere teurer als alte", sagte Wiltshire. Der Anstieg der Mietpreise habe sich in den letzten Jahren deutlich beschleunigt, "die Sprünge werden jeweils größer", so Wiltshire. Allein zwischen der letzten Erhebung 2013 und der aktuellen von 2017 sind die Mieten in Karlsfeld durchschnittlich um 19 Prozent gestiegen. Von 2001, als im Durchschnitt 8,03 Euro pro Quadratmeter zu zahlen waren, bis 2017, als der Mietpreis bei 11,18 Euro lag, betrug der Anstieg 39 Prozent. Erstaunlicherweise liegen die Mieten in Karlsfeld höher als in Dachau (10,13 Euro pro Quadratmeter), obwohl hier, anders als in der Kreisstadt, die Kriterien für eine besonders teure "sehr gute Wohnlage" nirgends vollständig erfüllt sind. Der neue Mietspiegel tritt am 1. April in Kraft.

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