Aktuell:Alt, älter, am ältesten

Wer jetzt lebt, wird wahrscheinlich noch viel älter als seine Großeltern. Dabei sind die doch schon uralt. Denn die Deutschen leben immer länger.

Von Nina von Hardenberg

83 Jahre und zwei Monate wird ein neugeborenes Mädchen im Schnitt leben. Ein Junge immerhin 78 Jahre und vier Monate. Das haben Forscher des Statistischen Bundesamts diese Woche anhand der Sterbedaten der Jahre 2014 bis 2016 berechnet. "Im Schnitt" heißt, dass manche trotzdem jünger sterben, andere werden dafür aber viel älter, 100 Jahre oder mehr. Der Schnitt ist sozusagen das Mittelmaß, das man daraus errechnet. Und das steigt Jahr für Jahr. Vor sechzig Jahren rechnete man zum Beispiel gerade mal damit, dass neugeborene Jungen etwa 64 und Mädchen 68 Jahre alt werden würden. Seither wurden viele Medikamente erfunden. Die Menschen leben aber auch länger, weil sie gesünder essen und auf Sauberkeit achten. Sie fahren mit Anschnallgurt und haben Kühlschränke. Bevor es die gab, starben immer wieder Säuglinge an verdorbenem Babybrei.

Geht das immer so weiter? Eine Weile sicher noch. In der Schweiz leben die Menschen schon heute etwa zwei Jahre länger als wir. Das Unfaire daran: Frauen leben länger als Männer (auch weil sie mehr auf ihre Gesundheit achten) und Reiche länger als Arme. Fragt sich, ob länger leben überhaupt besser ist. Oder ist man nur länger alt und krank? Darüber streiten die Forscher noch.

Ob ein langes Leben überhaupt gut ist oder nur bedeutet, dass man lange alt ist, darüber streiten Forscher. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)
© SZ vom 31.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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