Dirigentenwechsel:Auf nach Prag

Alexander Liebreich wird Orchesterchef in Tschechien

Nichts ist so beständig wie der Wechsel. Der Spruch gilt auf jeden Fall für Alexander Liebreich. Der gebürtige Regensburger übernimmt, wie die dpa berichtet, von September an als künstlerischer Leiter und Chefdirigent das Symphonieorchester des Tschechischen Rundfunks (SOCR). Eine Weile wird der 49-Jährige freilich noch zwischen Prag und seinem bisherigen Dienstort Katowice pendeln müssen. Denn der Vertrag mit dem Nationalen Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks, das er seit sechs Jahren leitet, läuft noch bis August 2019. Anstrengend dürfte es auch deshalb werden, weil Liebreich, der von 2006 bis 2016 das Münchener Kammerorchester leitete, heuer seine erste Saison als künstlerischer Leiter des traditionsreichen Richard-Strauss-Festivals in Garmisch-Partenkirchen vor sich hat.

Zu Tschechien hat Alexander Liebreich auch auf Grund familiärer Wurzeln einen besonderen Bezug. Denn die Großeltern väterlicherseits stammen aus Brno (Brünn), sein Vater ist in Usti nad Labem geboren. Laut dpa plant der tschechische Rundfunk für die Zukunft ein breit gefächertes Programm, das von Barockkompositionen bis hin zu zeitgenössischen Werken reichen wird, einschließlich tschechischer Erstaufführungen, also weit mehr als über die Nationalklassiker Bedrich Smetana und Antonin Dvorak hinaus. "Prag war ja im Puls der multikulturellen Hauptstädte im 19. Jahrhundert, aber davon kann man nicht ewig leben", wird Liebreich zitiert. Die ersten Proben mit seinem neuen Orchester hat er bereits hinter sich.

Auch Liebreichs Nachfolger in Polen steht bereits fest: Den Taktstock übernimmt Sir Lawrence Foster, 1941 in Los Angeles geboren und seit 2013 musikalischer Leiter der Oper in Marseille.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: