Siemens:Gegen Korruption versichert

Die Korruptionsaffäre hat Siemens bislang 2,5 Milliarden Euro gekostet. Einen Teil übernehmen jetzt Versicherungen. Außerdem sollen ehemalige Manager zahlen.

Der Technologiekonzern Siemens wird offenbar einen Teil der durch die Korruptionsaffäre entstandenen Schäden von den Versicherungen erstattet bekommen. Dazu habe sich der Konzern mit einem Konsortium unter Führung der Allianz auf eine Zahlung von rund 100 Millionen Euro verständigt, wie die Welt am Sonntag berichtete.

Rund 100 Millionen Euro soll Siemens von den Versicherungen bekommen. (Foto: Foto: AP)

Zwar sei noch nichts unterschrieben, doch habe man sich prinzipiell geeinigt, heiße es aus dem Unternehmensumfeld. Bislang hat die Affäre Siemens dem Bericht zufolge rund 2,5 Milliarden Euro an Strafen, Steuernachzahlungen und Anwaltshonoraren gekostet.

Die nun vereinbarte Summe stammt laut Bericht aus einer Manager-Haftpflichtversicherung, mit der Unternehmen ihre Führungskräfte gegen Schadenersatzansprüche wappnen. In diesem Fall sei der Schaden jedoch bei Siemens selbst entstanden. Zwar habe der Konzern bei der Versicherung die maximale Deckungssumme von 250 Millionen Euro angefordert, die nun vereinbarte Zahlung sei allerdings nur ein Vergleich.

Darüber hinaus fordert Siemens Schadenersatz von elf früheren Vorständen, unter ihnen die Ex-Konzernchefs Klaus Kleinfeld und Heinrich von Pierer. Bereits in der vergangenen Woche hatten drei ehemalige Vorstände Zahlungen von jeweils 500 000 Euro angeboten.

Weitere Vergleiche sollen folgen. Allerdings wird laut Zeitung in Unternehmenskreisen nicht mit einer Einigung mit allen Betroffenen gerechnet. Gerade die Verhandlungen mit den beiden Ex-Konzernlenkern gestalteten sich schwierig, hieß es.

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