Taufkirchen:Hilfe bei der Integration

Taufkirchen: Neubürger sollen sich in Taufkirchen schneller zurecht finden. Dabei hilft die App Integreat, die es seit Beginn des Jahres gibt.

Neubürger sollen sich in Taufkirchen schneller zurecht finden. Dabei hilft die App Integreat, die es seit Beginn des Jahres gibt.

(Foto: Renate Schmidt)

Eine neue und kostenlose App bietet Neubürgern in Taufkirchen viele Informationen, aber auch andere profitieren

Von Florian Kistler, Taufkirchen

Einen digitalen Informationsservice für Asylsuchende und ausländische Neubürger gibt es seit Beginn dieses Jahres in Taufkirchen. Die kostenlose App "Integreat" soll den Neuankömmlingen das Leben in der Gemeinde erleichtern und ihnen wichtige, aber auch allgemeine Informationen zu Deutschland und den Ort Taufkirchen möglichst unkompliziert zur Verfügung stellen.

Bereits 37 Städte, Kreise und Gemeinden beteiligen sich an diesem kostenlosen Service, der von einem Entwicklerteam der TU München ins Leben gerufen wurde, und passen die App mit den individuellen Informationen an den Heimatort an. Ursprünglich war die Idee jedoch eine andere: 2015 war die App als Wegweiser für Geflüchtete gedacht. Die Menschen sollten in München schnell und ohne Umwege relevante Informationen in ihrer Landessprache erhalten. Inzwischen versteht sich die App als ganzheitlicher kommunaler Service für Städte, Landkreise und Initiativen zur Integration von Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund. So lassen sich in der Taufkirchener Version neben Informationen zum Asylantrag oder zur Fortbewegung mit Bus und Bahn auch Freizeit- und Kultur- sowie Beratungs- und Betreuungsangebote finden. Lediglich das Layout und der Reiter "Extras", in dem unter anderem auf allgemeine Lehr- und Praktikumsbörsen verwiesen wird, wurden vom Integreat-Team übernommen.

Die Idee die App auch für die Heimatgemeinde zu verwenden, entstand bei einem Besuch der bayerischen Integrationskonferenz. "Daraufhin sind zwei Integreat-Mitarbeiter ins Rathaus gekommen und haben uns die App genauer vorgestellt", sagte Carolin Stanglmayr von der Gemeindeverwaltung. "Bürgermeister Franz Hofstetter war sofort begeistert."

Statistiken zur Nutzung der App gibt es bisher noch nicht. Allerding verweist Stanglmayr auf viele positive Rückmeldungen der Nutzer. Sie sind wohl auch auf die Flexibilität der App zurückzuführen. Integreat kann einmal heruntergeladen auch offline benutzt werden. Zusätzlich kann durch die Sprachen Deutsch, Englisch, Polnisch, Arabisch und Farsi ein breiter Personenkreis erreicht werden. Die Übersetzungskosten waren laut Stanglmayr der einzige einschränkende Faktor: "Texte, die uns gut gefallen haben, konnten wir aber von anderen Städten übernehmen und damit die Kosten verringern."

Weil die App auch über Neuigkeiten und Termine informiert, ist die Anwendung auch für Bürger interessant, die schon länger in Taufkirchen leben, vor allem der Kalender, der alle größeren Veranstaltungen in Taufkirchen zusammenfasst. Unter "Leben in Taufkirchen (Vils)" gibt es zudem Tipps zu Freizeitangeboten, Stellenanzeigen, Fundsachen und Wlan-Hotspots. Auch die Öffnungszeiten von öffentlichen Einrichtungen lassen sich nachlesen. Ziel sei es, dass die App von allen Bürgern genutzt werden kann und einen Mehrwert an Informationen bietet. "Trotzdem sind die meisten Inhalte speziell für Neubürger aus dem In- und Ausland, da wir den ursprünglichen Charakter der App auch beibehalten wollten und Neubürgern die Eingliederung erleichtern möchten", sagt Stanglmayr. Derzeit leben in Taufkirchen etwa 200 Asylsuchende und anerkannte Flüchtlinge.

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