South Carolina:Sieben Tote bei Gefängnisaufstand in den USA

Die Lee Correctional Institution in Bishopville, South Carolina: In diesem Gefängnis kamen bei einer Meuterei sieben Gefangene ums Leben. (Foto: dpa)
  • Das US-Gefängnissystem mit teils privatwirtschaftlich betriebenen Gefängnissen ist streng auf Profit getrimmt. Etwa 25 Prozent aller Gefangenen weltweit sitzen in den USA ein.
  • Gefängnismitarbeiter sollen keine verletzt worden sein.
  • In dem Gefängnis gab es schon mehrere blutige Zwischenfälle.

Bei einem stundenlangen Häftlingsaufstand in einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Staat South Carolina sind nach offiziellen Angaben sieben Gefangene getötet worden. 17 Häftlinge seien verletzt worden, erklärte die Gefängnisbehörde von South Carolina.

Die Auseinandersetzungen in der Lee Correctional Institution in Bishopville begannen am Sonntagabend um 19.15 Uhr Ortszeit, teilte das Gefängnis mit. Der folgende Aufstand erstreckte sich fast acht Stunden lang über drei verschiedene Häuser. Erst in der Nacht zum Montag gegen 2.55 Uhr Ortszeit sei die Lage wieder unter Kontrolle gewesen. Aufseher oder Polizisten seien nicht beteiligt gewesen, erklärte Behördensprecher Jeff Taillon.

Es war zunächst unklar, was die Auseinandersetzungen ausgelöst hat. Es soll sich um mehrere Kämpfe verschiedener Gruppen gehandelt haben. In dem Hochsicherheitsgefängnis sind nach unterschiedlichen Angaben zwischen 1500 und 1600 Gefangene untergebracht. Nach Berichten lokaler Medien beherbergt die Einrichtung auch besonders gewalttätige und zu besonders langen Strafen verurteilte Gefangene.

Nicht der erste tödliche Zwischenfall

Nach Angaben der New York Times gibt es nach mehreren blutigen Zwischenfällen in der Lee Correctional Institution seit längerem die Bitte, die Einrichtung sicherer zu machen. Bishopville liegt etwa 65 Kilometer östlich der Hauptstadt Columbia. 2015 wurden in dem Gefängnis zwei Mitarbeiter erstochen, bei Kämpfen im vergangenen Juli und zuletzt im Februar wurde je ein Häftling getötet.

USA
:Drogen sind die neue Pest der USA

Der stark gestiegene Konsum offenbart die tiefe soziale Krise des Landes. Es ist kein Zufall, dass er dort besonders hoch ist, wo viele Leute Trump gewählt haben.

Kommentar von Hubert Wetzel

Im US-Strafvollzug kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Zu den Gründen gehören Haftbedingungen, Überfüllung, rigide Strafen, mangelnde Aussichten auf Resozialisierung und schlechtes Essen. Das US-Gefängnissystem mit teils privatwirtschaftlich betriebenen Gefängnissen ist streng auf Profit getrimmt. Etwa 25 Prozent aller Gefangenen weltweit sitzen in den USA ein.

© SZ.de/dpa/ick/bepe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: