Auch Rollstuhlfahrer sollen Zugang haben:Rathaus wird barrierefrei

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Gemeinde Bergkirchen investiert 450 000 Euro in den Umbau

Für Bürger, die nicht gut zu Fuß sind, ist das Rathaus in Bergkirchen schwer zugänglich. Denn zum Haupteingang führt eine steile Treppe, ins Haus kommen Besucher im Rollstuhl oder mit Rollator momentan nur durch den Hintereingang. Aber auch durch diese Pforte ist nur das Erdgeschoss zugänglich, Büros und Sitzungssaal in den oberen Etagen bleiben unerreichbar. Allerdings nicht mehr lange. Nach dem Auszug des Kindergartens Tabaluga, der bisher noch Räume im Rathaus-Anbau belegt hatte, startet nun der behindertengerechte Umbau der Gemeindeverwaltung. Das Einwohnermeldeamt wird zum barrierefreien Bürgerbüro, ein Aufzug erschließt künftig auch die oberen Etagen, erklärt Bürgermeister Simon Landmann (CSU). 450000 Euro gibt die Gemeinde aus für einen Umbau, den die Interessensvertreter von Senioren und Behinderten wie auch der Sozialverband VdK schon lange angemahnt hatten.

Wer in Bergkirchen einen neuen Ausweis benötigt, sich über Baupläne informieren will oder gar eine Sitzung des Gemeinderats als Zuhörer verfolgen möchte, muss gut zu Fuß sein oder Hilfe in Anspruch nehmen. Denn trotz flacher Zugangsrampe ist das Einwohnermeldeamt im Gebäude nicht barrierefrei erreichbar. Bürger im Rollstuhl wurden bisher von Rathausmitarbeitern die Stufen hinuntergetragen. Für Bauanfragen hat man Pläne und Entwürfe den Interessenten vom oberen Stock heruntergetragen und im Trauzimmer präsentiert, das auf Eingangsniveau liegt. An einer Gemeinderatssitzung konnten Gehbehinderte nicht teilnehmen, denn der Sitzungssaal liegt im zweiten Stock unterm Dach. Überlegungen für einen barrierefreien Umbau gibt es schon länger. Bisher jedoch lagen die Prioritäten bei anderen Projekten, etwa dem Ausbau der Kinderbetreuung, erklärt der Rathauschef. Doch jetzt wird angepackt: Im Anbau entsteht ein großzügiges Bürgerbüro auf einer Ebene. "Nach dem Auszug des Kindergartens haben wir vom Platz her jetzt Luft", so der Rathauschef. Sogar ein zusätzliches Besprechungszimmer ist noch drin. Vor allem aber werden die oberen Etagen mit einem Aufzug erschlossen, so dass künftig das gesamte Rathaus barrierefrei zugänglich ist.

© SZ vom 02.05.2018 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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