Hörenswert:Ohne Gurt

Lesezeit: 1 min

Die Münchner Band "Fuck Yeah!" mit neuem Album

Von DIRK WAGNER

Twin Tone Trigger, die Band des Gitarristen Kevin Ippisch, zählt zu den besten der Stadt. Cat Sun Flower, die dauerpausierende Band des Bassisten Rainer Germann, eröffnete sogar ein Konzert von Oasis, als diese noch als die neuen Beatles gepriesen wurde. Trotzdem waren beide sofort bereit, der Einladung des Verlegers Markus Naegele zu folgen, mit ihm, der zahlreiche Musikerbiografien veröffentlichte und sogar ein eigenes Fanzine gegründet hatte, eine gemeinsame Band zu starten.

Fuck Yeah! nennt sich die Formation, um schon gleich mal im Namen deutlich zu machen, dass sie die Meinung anderer wenig juckt. Diese Band mit aktuell gewechselten Schlagzeugern zieht ihr Ding durch. Sollen andere sich in Proberäumen verschanzen. Fuck Yeah! bevorzugt die Probe vor Publikum. Stürmisch und ohne Sicherheitsgurt. Dafür mit profunder Kenntnis der Rockgeschichte, aus der die Band ihre Lieblingsfrüchte pflückt, um sie zu einem pan-galaktischen Donnergurgler zu verrühren. Dem stärksten Getränk also in Douglas Adams Hörspiel "Hitchhiker's Guide To The Galaxy". Nun ist das zweite Album "Funny Farm" mit so vielen raffinierten Klangspielen aufbereitet, dass ein Einfluss des Hörspiels nicht ausgeschlossen werden kann. Er könnte sich allerdings nie gegen die deutlicheren Einflüsse von Bands wie Pixies, Idles, Dinosaur Jr. oder Bay City Rollers behaupten, denen man in den schönsten Momenten fast schon eine Mittäterschaft unterstellen mag. Wohl weil das, was hier so vertraut wirkt, nicht zurückblickt, sondern ungeduldig nach vorne stürmt. So klingt eine gelungene Rocksozialisation: Die Herren von Fuck Yeah! ließen sich schon als Rezipienten nicht in Schubladen stecken.

Fuck Yeah! , Donnerstag, 3. Mai, 20 Uhr, The Lovelace, Kardinal-Faulhaber-Straße 1

© SZ vom 03.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: