Führerschein:Immer mehr Fahrschüler fallen durch die Prüfungen

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Die Probleme in der Fahrausbildung nehmen zu: Es mangelt an Fahrlehrern und die Durchfallquoten steigen.

(Foto: Swen Pförtner/dpa)
  • Nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes sind die Durchfallquoten bei den Theorieprüfungen zum fünften Mal in Folge gestiegen.
  • Auch bei den praktischen Prüfungen zeigt sich ein Negativtrend.
  • Gründe dafür sind unter anderem der größere Anteil nicht deutschsprachiger Bewerber und der zunehmende Straßenverkehr.

1200 bis 2000 Euro: So viel gibt jeder Fahrschüler je nach Region im Durchschnitt für seine Fahrausbildung aus. Umso ärgerlicher, wenn man dann an der Prüfung scheitert, die ihrerseits bei jedem Versuch eine Gebühr zwischen etwa 20 Euro (Theorie) und 100 Euro (Praxis) kostet. Aber das passiert immer mehr Führerscheinanwärtern. Über alle Führerscheinklassen hinweg lag die Durchfallquote bei 36,8 Prozent. Sie ist damit 2017 im fünften Jahr in Folge angestiegen. 2016 betrug sie noch 34,8 Prozent. Auch bei 28,1 Prozent der Praxisprüfungen fielen die Führerscheinanwärter durch; es ist der dritte Anstieg nacheinander.

Bei der Theorieprüfung der Klasse B - dem Autoführerschein - ist die Durchfallquote besonders hoch und steigt ebenfalls seit Jahren. 2017 lag sie bei 44,0 Prozent (2016: 42,7 Prozent). Bei der praktischen Prüfung für den Autoführerschein fielen 39,9 Prozent der Anwärter im vergangenen Jahr durch (Vorjahr: 37,6 Prozent).

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Der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände, Gerhard von Bressensdorf, führt die Steigerung in erster Linie auf den größeren Anteil nicht deutschsprachiger Bewerber zurück. Ihnen falle die Theorieprüfung schwerer. Zudem seien diese Fahrschüler oft mit einer anderen Verkehrskultur aufgewachsen und bräuchten oft drei bis fünf Anläufe, bis sie ihre Prüfungen bestehen. In der Praxisprüfung gebe es durch den zunehmenden Verkehr außerdem immer mehr Fehlerquellen für Prüflinge.

Die geringsten Durchfallquoten hat Hessen mit 31,4 Prozent bei der Theorie und 23 Prozent bei der praktischen Prüfung. Schlusslicht bei den Theorieprüfungen ist Sachsen-Anhalt mit 44,9 Prozent, bei den Praxisprüfungen ist es Hamburg mit 41,6 Prozent.

Ein Trost: Die Führerscheinprüfung kann beliebig oft wiederholt werden. Es gibt keine gesetzliche Grenze dafür, wie oft Fahrschüler durch die Führerscheinprüfung fallen dürfen. Das gilt sowohl für die praktische als auch theoretische Prüfung. Die Gebühren werden aber jedes Mal neu fällig - und ein paar weitere Fahrstunden kommen meist auch noch hinzu.

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