Oberfranken:Rätsel um Vandalismus in Bamberger Kirchen

Heiligenfiguren wurden umgestoßen, Kruzifixe aus der Wand gerissen: Seit Mittwoch gab es sieben Fälle.

So etwas hat Pfarrer Marcus Wolf noch nicht erlebt; er hätte es in Deutschland auch nicht für möglich gehalten: Ein Unbekannter oder mehrere haben in fünf Bamberger Kirchen religiöse Bildnisse beschädigt. "Das ist Kirchenschändung", sagt Wolf schockiert.

Allein in der Klosterkirche Heilig Grab und in St. Otto, beides Häuser, für die der katholische Pfarrer zuständig ist, waren der oder die Täter seit Mittwoch mehrmals aktiv. Dort wurden zwei große Heiligenfiguren mitsamt des Sockels umgestoßen, eine weitere vom Sockel gestürzt und ein großes Kruzifix aus der Wand gerissen. "Die Dübel lagen am Boden", berichtet Wolf. Die Holzstatuen wurden dabei zum Teil stark beschädigt, bei einer Figur sei der Arm in mehrere Teile zersprungen.

Laut Polizei haben sich seit Mittwoch im Stadtgebiet insgesamt sieben solcher Fälle ereignet. Am Donnerstag wurde in der evangelischen Erlöserkirche ein Bild auf den Boden geworfen, in der katholischen Martinskirche eine goldene Holzfigur beschädigt, bei einem anderen Mal wurden Broschüren beschmiert. In der Nacht auf Freitag wurde in der Kirche St. Kunigund ein Seitenfenster eingeworfen. Die Polizei sucht Zeugen.

© SZ vom 05.05.2018 / henz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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