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Brandschutz: Das Gebäude des Goethe-Instituts an der Dachauer Straße wurde in den Neunzigerjahren gebaut. Der Brandschutz ist trotzdem schon veraltet.

Das Gebäude des Goethe-Instituts an der Dachauer Straße wurde in den Neunzigerjahren gebaut. Der Brandschutz ist trotzdem schon veraltet.

(Foto: Stephan Rumpf)

Die Zentrale des Goethe-Instituts muss saniert werden. Fraglich ist, wo die Angestellten in dieser Zeit unterkommen sollen

Von Alfred Dürr

In der Zentrale des Goethe-Instituts an der Dachauer Straße stehen große Baumaßnahmen bevor. Dabei geht es in erster Linie um die Erneuerung der Brandschutz-Anlagen in dem Komplex, der aus den Neunzigerjahren stammt. Allerdings sei noch keine Entscheidung darüber gefallen, wie der Verwaltungsbetrieb während der Sanierung aufrecht erhalten werden könne, sagt Jessica Kraatz Magri, die Sprecherin des Goethe-Instituts.

Diskutiert wird ihr zufolge zur Zeit, ob die gesamte Belegschaft in ein noch zu findendes Ausweichquartier umziehen muss. Eine weitere Möglichkeit wäre, abschnittsweise und unter laufendem Betrieb zu sanieren. Dafür könnten zum Beispiel Container auf dem Gelände aufgestellt werden. Auf jeden Fall lasse es sich nach wie vor gut und gefahrlos in dem Gebäude arbeiten, sagt Kraatz Magri. Die Tiefgarage des Instituts sei auch nicht geschlossen, wie zunächst gemeldet, sondern vorerst weiterhin benutzbar.

474 Mitarbeiter sind in der Zentrale des Goethe-Instituts von einem möglichen Umzug betroffen. Zu den wichtigsten Aufgeben der bedeutenden Bildungseinrichtung zählen Sprachkurse, die Erarbeitung von Lehrmaterialien oder Fortbildungen von Lehrenden. Das Goethe-Institut fördert außerdem die internationale Zusammenarbeit durch Veranstaltungen aus den Bereichen Literatur, Film, Theater, Musik oder Ausstellungen. Von München aus werden die Aktivitäten von 159 Instituten in 98 Ländern koordiniert. In Berlin gibt es ein Hauptstadtbüro des Goethe-Instituts, das dort die Verbindungen zu kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Partnern pflegt.

1993 wurde der Verwaltungskomplex an der Dachauer Straße 122 zur Zentrale des Instituts. Vermieter ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Zu deren Portfolio gehören Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 470 000 Hektar und über 36 000 Wohnungen. Damit zählt die BImA zu einer der größten Eigentümerinnen von Immobilien in Deutschland. Sie hat die Aufgaben und das Personal der ehemaligen Bundesvermögensverwaltung übernommen und ist als Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn seit 2005 am Markt.

Doch auch von dort sind noch keine konkreten Angaben über das Ausmaß der bevorstehenden Arbeiten an der Dachauer Straße 122 zu erhalten. Dem Vernehmen nach wurde ein Gutachten über den Zustand der Brandschutz-Anlagen erstellt. "Jetzt wird in alle Richtungen gedacht, wie wir am besten mit den Folgen der bevorstehenden Bauarbeiten umgehen", sagt Jessica Kraatz Magri.

Das Gebiet entlang der Dachauer Straße war lange Zeit weitgehend Brachland. Nach und nach entstanden dort Komplexe, und das Areal hätte durch die Bauten für die Olympischen Winterspiele 2018 in München weiter an Attraktivität gewinnen sollen. Doch daraus wurde bekanntlich nichts. Die größte Baustelle dort ist momentan das Areal für das neue Strafjustiz-Zentrum an der Ecke Dachauer Straße und Schwere-Reiter-Straße am Leonrodplatz. Dort sollen sieben Behörden zusammengefasst werden. Alfred Dürr

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