SZ-Lauf:Erst der Vater, dann der Sohn

Das sportliche Großereignis rund um den Weßlinger See hat Familientradition. Diesmal hat Simon Ginder gewonnen. Manfred Ginder stand vor 16 Jahren auf dem Siegertreppchen. Die Läufer loben die entspannte Atmosphäre.

Von Dietrich Mauersberg, Weßling

Bei der 24. Auflage des SZ-Laufs rund um den Weßlinger See am Sonntag haben insgesamt 520 Aktive mitgemacht und dem Ausrichter SC Weßling damit erneut eine beachtliche Teilnehmerzahl beschert. Das größte Feld hatte mit mehr als 260 Meldungen der 10-Kilomete-Lauf, in dem nicht nur quantitativ Einiges los gewesen ist. Bei den Frauen siegte Yvonne Kleiner, 2015 im Trikot der LG Stadtwerke München deutsche Mannschaftsmeisterin im Marathonlauf, in 37:46 Minuten.

"Ich bin zwar am Samstag schon in Ellwangen 11,4-Kilometer auf Querfeldkurs gelaufen, wollte aber in Weßling unbedingt dabei sein, da ich die familiäre Atmosphäre hier so toll finde", meinte Kleiner, im Vorjahr bereits Zweite. Fast hätte Kleiner übrigens das Rennen verpasst, da sie in München bei der Anreise in die falsche S-Bahn eingestiegen war und so zeitlich in Bedrängnis gekommen war. Auch das Männerrennen sah einen Topläufer - Simon Ginder vom LC Buchendorf - vorne. In der Familie Ginder hat der SZ-Lauf übrigens Traditionscharakter: Vater Manfred hatte 2002 gewonnen. Der 25-jährige Simon, der in der vergangenen Woche in Karlsfeld auf der Tartanbahn die 3000-Meter in 8:50 Minuten gelaufen ist, benötigte als souveräner Sieger mit Führung vom ersten Meter an 34:58 Minuten und sagte hinterher, nach zwei der insgesamt vier Seeumrundungen "hab ich die Hitze doch gemerkt und konnte das Tempo nicht mehr ganz so hochhalten wie ich es gewollt hätte." Die schwülen Temperaturen bereiteten, wie in Gesprächen zu hören war, doch etlichen Aktiven Probleme - und so hatte sich manche Hoffnung auf persönliche Bestzeit schnell erledigt. Vorjahressieger Gabriel Allgayer musste seine Startzusage übrigens widerrufen, da er kurzfristig für einen Europacup mit der deutschen U23-Nationalmannschaft in den Niederlanden nominiert worden war.

Doch nicht nur Laufcracks mit Ambitionen auf Spitzenränge hatten ihren Spaß: Silke Dürkop aus München, sportlich sonst eigentlich eher im Volleyball unterwegs, lobte die Superstimmung rund um die Laufstrecke, auf der die zahlreichen Zuschauer nicht nur die Erstplatzierten lautstark anfeuerten. Auch die am See postierte Trommlergruppe kam bei den Läufern sehr gut an. Auffällig war, dass die Allermeisten im Feld in hochmoderner Sportbekleidung unterwegs gewesen sind.

Weit mehr als 100 Aktive trauten sich aber offenbar doch keinen "Zehner" zu, sondern entschieden sich für einen Start auf der 3,5-Kilometerdistanz. "Das ist aber auch Sinn unserer Veranstaltung. Wir wollen Laufeinsteiger langsam an die Sache heranführen", erklärte Veranstaltungsleiter Tilo Schnur. Und die 70 Kids von zehn bis 15 Jahren im Schülerrennen zeigten, dass der Laufsport auch in jüngeren Jahrgängen seine Freunde hat. Ein absoluter Höhepunkt war wie immer der "Zwergerllauf" der Jahrgänge 2010 und jünger über zwei Runden auf dem SCW-Sportgelände. Teilweise reichten die Hosen bis in die Kniekehlen. Mancher Dreikäsehoch wurde auf der gesamten Strecke vom Vater oder der Mutter begleitet. Alle strahlten dann, als sie im Zielbereich eine Teilnehmerpkakette überreicht bekamen.

Petrus erwies sich als zuverlässiger Partner. Erst nach den Laufevents und der Tombola ergoss sich ein kurzer heftiger Regenguss über Weßling, so dass die Siegerehrung kurzentschlossen in die Empore der Turnhalle verlegt wurde. "2019 steigt die 25. Jubiläumsauflage. Wir überlegen, was wir uns da einfallen lassen", kündigt Schnur an.

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