Zum ersten Franken-Mundart-Festival hat der Initiator Helmut Haberkamm einleitende Verse beigesteuert: "Edzerdla machmer wos, wos so nunni geem hadd doo bei uns." Kleine lexikalische Stilkunde: Das erste Wort dieses Poems - Edzerdla - bezeichnet den gelegentlich emphatisch genutzten Ausdruck eines aktuellen Geschehens. In der sogenannten Hochsprache würde man, um die gesamte semantische Bandbreite dieses Lexems abzudecken, drei Worte benötigen: "So, jetzt aber." Das wiederum hieß bei der ersten Auflage des Festivals vor zwei Jahren in etwa: Nach so langer Zeit ist es uns Mundartdichtern im schönen Land der Franken endlich gelungen, ein hübsches Fest dialektaler Dichtung auf die Beine zu stellen. Franken sind übrigens sehr bindungsbegabte, zur Konzentration fähige Sprecher, der Begriff "nunni" bemächtigt sich daher zweier Worte der Hochsprache und verschleift sie zur Kunst: noch nie. Was soll man sagen? Das erste Festival war ein Erfolg wie nunni, an diesem Wochenende folgt nun das zweite: "Edzerdla 2018", wieder im westmittelfränkischen Burgbernheim. Zu hören sind unter anderem: Kellerkommando, Fitzgerald Kusz, Hans Meyer und die Gilde des guten Geschmacks.
Bayern-Tipp:Edzerdla ein fränkisches Mundart-Festival
© SZ vom 15.06.2018 / prz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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