UKW:Radiorettung

Eine Einigung im Antennenstreit am Dienstagabend sichert den Betrieb der UKW-Netze: Sendernetzbetreiber und Antennenbesitzer leisten den gleichen Anteil bei den Kosten für die UKW-Übertragung. Sie verzichten auf Teile der Rendite.

Von Stefan Fischer

Die Erleichterung ist groß: Im Streit um die Kosten für die UKW-Übertragung von Radio haben sich Sendernetzbetreiber und Antennenbesitzer am Dienstagabend geeinigt. Damit ist die Gefahr gebannt, dass UKW-Netze abgeschaltet werden. Auch für die Beteiligten endet eine große Phase der Unsicherheit. Positiv heben die Streitparteien hervor, dass es doch eine Marktlösung geben wird. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hatte mit Regulierung gedroht, sollten die Verhandlungen scheitern.

Ein für Freitag angesetzter Termin im bereits eingeleiteten Regulierungsverfahren wurde insofern abgesagt. Die BNetzA selbst hatte massiv auf eine Verhandlungslösung hingewirkt, zuletzt schaltete sie den früheren Kanzleramtsminister Friedrich Bohl als Vermittler ein. Ihm und der BNetzA ist es gelungen, dass sich die Streitparteien auf Eckpunkte verständigt haben. Die Verträge müssen erst ausgestaltet werden, theoretisch kann die Sache noch platzen. Damit rechnet jedoch niemand.

Zentraler Punkt der Vereinbarung, mit der nicht alle Beteiligten zufrieden sind, auch wenn sie sie akzeptieren, ist: Auf der einen Seite die Sendernetzbetreiber und ihre Kunden, die Programmanbieter, sowie auf der anderen die Antennenbesitzer und ihre Servicepartner leisten den gleichen Anteil. Antennenbesitzer und Sendernetzbetreiber verzichten auf Teile der Rendite, Media Broadcast senkt die Servicegebühren für die Wartung der Antennen. Und die Sender zahlen mehr als geplant für die Verbreitung ihrer Programme. Wie viel, ist unklar. Noch sei man nicht offiziell informiert, heißt es auf Anfrage etwa bei NDR und Deutschlandradio.

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