Einwanderungspolitik:Protest in Gebäude des US-Senats: Polizei nimmt 575 Menschen fest

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Die mehrheitlich weiblichen Demonstranten protestierten gegen Trumps Einwanderungspolitik. Unter den Festgenommenen war auch ein Hollywoodstar.

Die US-Polizei hat 575 Menschen vorübergehend festgenommen, die in einem Senatsgebäude gegen die Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump protestiert haben. Unter den mehrheitlich weiblichen Demonstranten gegen die Trennung und Inhaftierung von Einwandererfamilien waren auch die demokratische Kongressabgeordnete Pramila Jayapal und die Hollywoodschauspielerin Susan Sarandon, die ebenfalls beide zeitweise in Polizeigewahrsam waren.

Die Trump-Gegner versammelten sich im Atrium des Hart Senate Office Building in Washington zu einer Sitzblockade und zeigten ein Banner mit der Aufschrift: "Die Familien müssen zusammen in Freiheit bleiben". Die Kapitolspolizei nahm nach eigenen Angaben rund 575 Menschen wegen "ungesetzlichen Demonstrierens" vorübergehend fest. Sie müssen mit einer Geldstrafe rechnen. Am Samstag soll eine weitere Demonstration gegen die Einwanderungspolitik des US-Präsidenten stattfinden.

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Jayapal twitterte, stolz zu sein, dass sie zu den Festgenommenen gehöre. Die Festnahme sei wegen einer unrechtmäßigen Demonstration erfolgt. Sie und andere Protestierende seien auf die Straße gegangen, "um dafür zu kämpfen, dass unsere Kinder mit ihren Eltern sein können - nicht in Käfigen, nicht im Gefängnis, aber um ein freies und sicheres Leben zu leben".

Die Trump-Regierung hatte im Rahmen einer "Null Toleranz"-Politik gegenüber illegal ins Land kommenden Migranten Kinder ihren Eltern weggenommen und getrennt in Heimen untergebracht. Nach einem Aufschrei der Empörung stoppte Präsident Trump jedoch in der vergangenen Woche diese Praxis.

Ein Bundesgericht verfügte, dass die bislang von ihren Eltern getrennten Kinder binnen 30 Tagen wieder mit diesen vereint werden sollen. Bei unter Fünfjährigen haben die Behörden nur 14 Tage Zeit dafür. Rund 2000 der betroffenen Kinder sind aber nach Angaben der Regierung weiterhin getrennt von ihren Eltern in Heimen untergebracht. Die Eltern werden wegen des illegalen Grenzübertritts wie Straftäter behandelt und befinden sich in Haft.

© SZ.de/AP/AFP/bix - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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