Straßensanierung:Wochen ohne Verkehrslärm

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Wo sonst zigtausend Autos am Tag vorbei fahren, ist jetzt Baustelle. Bis Mitte November wird die Bundesstraße 13 in Fahrenzhausen saniert, die Anwohner haben zwar unter den Umwegen zu leiden, genießen aber sonst den vergleichsweise ruhigen Baulärm. (Foto: Marco Einfeldt)

Weil die Bundesstraße 13 in Großnöbach saniert wird, genießen Anwohner Tage der Ruhe. Für die Bauarbeiter gibt es ein Weißwurstessen.

Von Alexandra Vettori, Fahrenzhausen

Die Ruhe ist himmlisch, mitten auf der Bundesstraße 13 im Fahrenzhausener Ortsteil Großnöbach, die Vögel zwitschern, der Himmel strahlt, das Lachen der Kinder tönt aus dem nahen Kinderhaus. Von den 13 000 bis 16 000 Fahrzeugen am Tag, die sonst hier vorbei donnern, ist nichts zu sehen. Denn seit einer guten Woche ist die B 13 gesperrt, das Staatliche Bauamt hat die lange angekündigte Sanierung in Angriff genommen. Es läuft Bauabschnitt eins zwischen Amperbrücke und Römerstraße.

Der Fahrbahnbelag im ersten, nur 560 Meter langen Abschnitt ist schon abgefräst, Asphaltberge türmen sich am Straßenrand. Die beschauliche Stille hat auch damit zu tun, dass die Bagger und Fräsen an diesem Freitagvormittag gerade still stehen. Warum, zeigt sich beim Blick in ein Anwesen direkt neben der Straße. An einem großen Tisch im Garten sitzen auch sechs Männer in orangenen Latzhosen. "Ich habe die Arbeiter zum Weißwurstessen eingeladen", erzählt Wilhelm Völkl und fügt hinzu, "weil alles so gut läuft". Er genieße die Ruhe ohne Verkehrslärm, gesteht er, "man hört jetzt auch Nebengeräusche, die man sonst nicht hört." Und die Bauarbeiten liefen bisher wirklich gut, betont er.

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Bald wird es mühsam, zum Supermarkt zu kommen

Im Vorfeld hat es mehrere Gespräche zwischen Anliegern, Gemeinde und Staatlichem Bauamt Freising gegeben, dabei ist man ihm insoweit entgegen gekommen, dass er jetzt nicht so viel von seinem Grund für den neuen Gehweg auf der Ostseite der B 13 abtreten muss. "Sie sind auf meinen Vorschlag, eine Stützmauer aus L-Steinen zu bauen, eingegangen, das spart viel Platz", sagt er zufrieden. Und die Arbeiter der Straßenbaufirma Swietelsky seien wirklich fleißig, sie holen sogar die Mülltonnen der drei im Bauabschnitt eins liegenden Anwesen ab und schieben sie zum Sammelpunkt, den die Müllabfuhr noch anfahren kann.

Der erste Bauabschnitt, bei dem nicht nur die Fahrbahn und die drei Meter tiefen Entwässerungsschächte saniert werden, sondern auch der Gehsteig auf der Westseite und die Amperbrücke, soll Mitte September abgeschlossen sein. Es folgt Abschnitt zwei von der Römerstraße bis zum südlichen Ortseingang im Gewerbegebiet Großnöbach. Dann wird es noch ein wenig mühsamer für die Ortsansässigen, von A nach B zu kommen, vor allem in den größten Supermarkt des Ortes, der im Gewerbegebiet ganz im Süden liegt. Schon jetzt ist er nur über lange Umwege zu erreichen. Offiziell führt die Ausweichroute über den Ortsteil Weng oder den Nachbarort Haimhausen, inoffiziell gibt es für Ortskundige ein paar Abkürzungen, die für regen Verkehr auf Feldwegen sorgen. "Da sind aber auch viele Lastwagen und Münchner dabei, die fahren einfach hinterher", erzählt ein Großnöbacher. Der Durchfahrtsverkehr, der den Großteil der Fahrzeuge auf der B 13 ausmacht, bleibt aber auf den offiziellen Umfahrungen.

Eine davon führt durch den Nachbarort Hetzenhausen. Dass der Verkehr dort zugenommen hat, bestätigt Cornelia Beer, die hier in der Schreinerei "Formwerkstatt" arbeitet. "Doch, das ist schon deutlich, auch viele Lastwagen fahren. Für die Leute, die hier wohnen, ist das sicher belastend," sagt sie.

© SZ vom 14.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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