Rechtspopulismus:Steve Bannon will Europawahl beeinflussen

Steve Bannon Speaks At Zurich Event

Mit einer neuen Organisation will Donald Trumps ehemaliger Chefstratege Steve Bannon Europas Rechtspopulisten unterstützen. Das Foto zeigt ihn bei einer Rede in Zürich.

(Foto: Adrian Bretscher/Getty Images)

Mit der neuen Organisation "Die Bewegung" will Donald Trumps früherer Chefstratege Steve Bannon Europas Rechtspopulisten unterstützen. Dabei orientiert er sich an der linksgerichteten Stiftung des US-Milliardärs George Soros.

Der frühere Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, will mit einer neuen Stiftung die EU-Wahl im kommenden Jahr beeinflussen. Die Organisation mit dem Namen "Die Bewegung" werde ihren Hauptsitz in Brüssel haben und europäische Rechtspopulisten unterstützen, berichtete das US-Nachrichtenportal The Daily Beast unter Berufung auf Bannon. Der ultranationalistische Publizist will damit auch der eher linksgerichteten Stiftung des ungarischstämmigen US-Milliardärs George Soros den Kampf ansagen. Konkret soll die geplante Organisation Rechtspopulisten in der EU, die nicht über einen großen Apparat verfügen, in Form von Umfragen, Analysen und Beratung unter die Arme greifen, wie es in dem Bericht heißt. Vor der Europawahl im Jahr 2019 werde sie zehn Mitarbeiter einstellen.

Bannon rechnet bei der Wahl nach eigenen Worten mit einem Sieg der Rechtspopulisten. "Rechtsstehender populistischer Nationalismus wird geschehen. Er wird regieren", sagte er. Dank der rechtspopulistischen Bewegungen werde es in Europa "individuelle Nationalstaaten mit ihren eigenen Identitäten, ihren eigenen Grenzen" geben. Im Vorfeld habe er bereits Gespräche mit Vertretern rechter Parteien in der EU geführt, darunter mit dem Briten Nigel Farage, Gründer der United Kingdom Independence Party Ukip, und Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Zudem habe er mit Vertretern des früheren Front National von Marine Le Pen in Frankreich sowie der rechtsnationalen Regierungspartei Pis in Polen gesprochen.

Mit seiner geplanten Stiftung orientiert sich Bannon nach eigenen Angaben an dem US-Milliardär Soros, dessen eher linksgerichtete Stiftung Open Society schon länger in Europa aktiv ist. "Soros ist brillant", sagte Bannon. "Er ist der Teufel, aber er ist brillant." Medienberichten zufolge hatte sich Bannon während US-Präsident Trumps Großbritannienbesuch vor einer Woche in London aufgehalten. Dort habe er Vertreter rechtsgerichteter Bewegungen in Europa empfangen. Insbesondere das Regierungsbündnis in Italien ermutigt Bannon nach eigenen Angaben. afp

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