Kugelstoßen:"Schutzengel"

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Christina Schwanitz bei den deutschen Meisterschaften am Samstag in Nürnberg. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

DM-Siegerin Christina Schwanitz verunglückt bei einer Autofahrt nach Mainz zu einem Fernsehauftritt - und gibt Entwarnung.

Dass die Speerwerfer Johannes Vetter, Thomas Röhler und Andreas Hofmann die ersten drei Plätze bei den deutschen Meisterschaften belegen würden, war allgemein erwartet worden. Überraschend war allerdings die Reihenfolge: Hofmann holte sich am Sonntag seinen ersten Titel, noch dazu mit einem Meisterschaftsrekord von 89,55 Metern, der Olympiasieger Röhler wurde Zweiter mit 88,09 Metern, der Weltmeister, Weltjahresbeste und Titelverteidiger Vetter belegte mit 87,83 Rang drei. Aber der war auch sieben Wochen verletzt gewesen, für ihn war es darum gegangen, seine Fitness zu demonstrieren für die in zwei Wochen beginnenden Europameisterschaften in Berlin.

Das hat er getan, damit bleiben die deutschen Medaillenhoffnungen in dieser Disziplin vollumfänglich erhalten. Vetter (92,70), Hofmann (92,06) und Röhler (91,78) haben in dieser Saison alle schon die 90-Meter-Marke übertroffen; in der Weltjahresbestenliste nehmen sie die Positionen eins, zwei und drei ein - in keiner anderen Disziplin schöpft der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) aus einem so reichhaltigen Reservoir. Und für Hofmann ist das Potenzial noch längst nicht ausgereizt. "Da hat sich in dieser Woche im Training mehr angedeutet", sagte er, "aber die Bedingungen waren nicht so gut."

Während die Leistungen am Samstag unter dem Dauerregen litten, machte am trockenen Sonntag noch der Hochspringer Mateusz Przybylko aus Leverkusen Medaillenansprüche bei der Heim-EM geltend. Der 25-Jährige überquerte 2,31 Meter, seine Saisonbestleistung, da kann man schon von aufsteigender Tendenz in Richtung Saisonhöhepunkt sprechen.

Es gab aber auch Athleten, die in Nürnberg lieber einen Schritt zurück machten, Max Heß zum Beispiel, der Europameister im Dreisprung. Er brach den Wettkampf ab, "als Sicherheitsmaßnahme", wie er sagte: "Ich bin technisch nicht sauber gesprungen, es war nicht warm, die Angst, sich zu verletzen, war da. Und es gibt in diesem Jahr größere Ziele als den Titel eines deutschen Meisters." Das sagt sich natürlich leicht, wenn man schon deutsche und internationale Titel eingeheimst hat. Der Speerwerfer Andreas Hofmann war mit seinem ersten Titel jedenfalls "sehr glücklich", wie er sagte. Dafür nahm er die suboptimalen Bedingungen in Kauf.

© SZ vom 23.07.2018 / moe, dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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