Konzert in der Klosterkirche:Im Gesang vereint

Ökumenischer Chor begeistert mit hymnischen Tönen

Von KLAUS MOHR, Fürstenfeldbruck

Zum nun vierten Mal hat es am Samstag ein Konzert des "Ökumenischen Oratorienchores Fürstenfeld" gegeben, in dem über 70 Sänger aus den beiden katholischen Pfarreien Sankt Magdalena und Sankt Bernhard sowie den beiden evangelischen Gemeinden Erlöserkirche und Gnadenkirche mitwirkten. Der neue evangelische Dekan Markus Ambrosy brachte es in seiner Begrüßung auf den Punkt, als er darauf hinwies, dass die Sänger vereint sind in der Musik und im Glauben, auch wenn die Konfession sie trennt. Neben dem Hauptwerk, der Messe in D op. 86 von Antonín Dvořák, die 1887 entstand, erklang der Psalm 150 in einer Vertonung von César Franck (1884). Den Abschluss bildete ein "Magnificat" des zeitgenössischen Komponisten Mark Hayes. Dirigiert wurde die Dvořák-Messe von Simon Probst, Kirchenmusiker in Sankt Bernhard, der Franck-Psalm von Christoph Hauser, in gleicher Funktion in Sankt Magdalena und der Klosterkirche tätig, und das Hayes-Magnificat von Kirsten Ruhwandl, Kirchenmusikdirektorin an der Erlöserkirche. Als Solisten waren Monika Lichtenegger (Sopran), Annette Kramny (Mezzosopran), Stefan Thomas (Tenor) und Rudolf Hillebrand zu hören. Den Ökumenischen Oratorienchor unterstützte das Kammerorchester Dieter Sauer.

Im Kyrie der Dvořák-Messe entfaltete sich der Klang des Chores auf dem Fundament des Orchesters, er war weich und stets orientiert an der horizontalen Linie der einzelnen Stimmen. Überzeugend gelang die imitatorisch angelegte Stelle "Cum Sancto Spirito", die sehr prägnant, dabei aber nie forciert kraftvoll geriet. Im Agnus Dei löste der Chor die Solisten ganz selbstverständlich ab. Die sich daraus ergebende Verstärkung des Klangs wirkte wie eine Öffnung in die Welt hinaus. Die Psalmvertonung von Franck ist mit nur wenigen Minuten Spieldauer sehr kurz, transportiert aber insbesondere eine hymnisch-jubelnde Alleluja-Stimmung, die hier beeindruckend in Klang gesetzt war. Der bedächtige Anfang, der von einer Art beständigem Groove getragen war, übersetzte diesen Impuls kantabel in die Linie der Melodie.

Das Magnificat von Mark Hayes versetzte die Zuhörer klanglich nach Hollywood. Die Süffigkeit des Klangs und der sehr effektvolle Einsatz zarter Schlaginstrumente wirkten wie der Soundtrack zu einem Film über das Leben der Gottesmutter Maria. Das wohlige Klangbad genossen offensichtlich nicht nur die Zuhörer, sondern auch die Sänger, die sich im stimmungsvollen Gesamtkunstwerk gut zurechtfanden. Der oft plakativ homophone Satz erlangte auf diese Weise bisweilen hymnische Qualitäten. Die gloriose Amen-Schlusspassage steuerte zielgerichtet ihrem Höhepunkt entgegen. Viel Beifall gab es zum Schluss, auch wenn es wünschenswert gewesen wäre, dass noch deutlich mehr Zuhörer dieses Konzert besucht hätten.

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