München:Museum zeigt Aquarelle des "Apfelpfarrers"

"Äpfel und Birnen und anderes Gemüse" heißt eine Ausstellung mit Bildern des katholischen Priesters Korbinian Aigner (1885-1966). Das Museum Würth in Künzelsau kontrastiert die Aquarelle des "Apfelpfarrers" auch mit Obst- und Gemüsestillleben von Karl Hofer, Georges Braque und Max Beckmann aus der Würth-Sammlung. Aigner hatte sich schon früh für Obstanbau interessiert. Über Jahrzehnte malte der Pfarrer in Postkartengröße Hunderte Sorten. Die Aquarelle sollten als Lehrmaterial dienen. Ihren heutigen Bekanntheitsgrad erreichten die Darstellungen erst nach Aigners Tod - vor allem nach einer Präsentation auf der Kasseler documenta 2012. Die Schau befasst sich auch mit Aigners Person. Wegen seiner Haltung zum Nationalsozialismus war er jahrelang in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau interniert. Dort züchtete er vier Apfelsorten, die er KZ-1 bis KZ-4 nannte. Es gelang ihm, Sämlinge aus dem Lager herauszubringen. Eine Sorte ist noch erhalten.

© SZ vom 25.07.2018 / kna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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