Energiewende auf der Straße:Strom aufwärts

Weltweit legen Elektrofahrzeuge deutlich zu. In China verdoppelt sich der Absatz, in Deutschland stieg er im ersten Halbjahr um 51 Prozent. Beim Vergleich der Gesamtkosten sind die Stromer hierzulande aber noch teurer als Verbrenner.

Von Joachim Becker

China bleibt Leitmarkt für Stromer. Im ersten Halbjahr wurden dort 412 000 Pkws, Lkws und Busse mit Stecker abgesetzt - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Auch in Deutschland stieg der Absatz um 51 Prozent auf 33 917 neu zugelassene Elektrofahrzeuge. Erstmals überholten reine Batterieautos die Plug-in-Hybride. Insgesamt liege der Marktanteil mit 1,8 Prozent deutlich hinter China mit 2,9 Prozent, hat das Center of Automotive Management (CAM) errechnet. Der Absatz hängt wesentlich von den Gesamtkosten und Fördermaßnahmen ab. Mit durchschnittlich 788 Euro pro Monat inklusive Energieversorgung, Wartung, Versicherung, Steuer und Wertverlust übertreffen Autos wie der BMW i3, Nissan Leaf, Renault Zoe und VW E-Golf Kompaktfahrzeuge mit konventionellen Antrieben. Die Vergleichsgruppe von Benzinern kostet in Deutschland 515 Euro monatlich, Diesel sind mit 489 Euro noch günstiger. Der Flottenbetreiber Leaseplan hat für seine Studie 21 europäische Länder verglichen und Fahrleistungen von 20 000 Kilometern pro Jahr angesetzt. Das entspricht eher einem beruflichen als einem privaten Nutzungsprofil. Aufgrund ihres hohen Kaufpreises sind die Stromer im Vergleich noch teurer, wenn sie wenig gefahren werden. Anders sieht die Rechnung in Norwegen aus: Wegen der hohen Besteuerung sind Verbrenner dort teurer als E-Mobile. Deren Marktanteil legte in der ersten Jahreshälfte auf 46,6 Prozent zu.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: