Fußball:"Sie könnten uns wenigstens Messi abgeben"

Lesezeit: 2 min

Der brasilianische Fußballspieler Malcom posiert vor dem Logo des FC Barcelona. (Foto: dpa)
  • Der Brasilianer Malcom wechselt von Bordeaux nach Barcelona, obwohl AS Rom schon eine Einigung mit dem Spieler erzielt hatte.
  • Sportdirektor Monchi nimmt eine Entschuldigung von Barcelona nicht an und fühlt sich betrogen.
  • Der Klubpräsident scherzt, auch der Twitter-Kanal der Römer nimmt es mit Humor.

Der spanische Fußballmeister FC Barcelona hat dem italienischen Klub AS Rom den Brasilianer Malcom weggeschnappt. Der 21 Jahre alte Profi von Girondins Bordeaux sei für 41 Millionen Euro plus erfolgsabhängiger Boni von einer Million Euro verpflichtet worden, teilten die Katalanen am Dienstag mit. Malcom werde einen Fünfjahresvertrag unterzeichnen, hieß es.

Noch am Vortag hatten Bordeaux und AS Rom den Wechsel des Außenstürmers zum italienischen Verein als perfekt gemeldet. Malcom sei am Montagabend bereits auf dem Flughafen gewesen, um in den Flieger nach Rom zu steigen, aber die Franzosen hätten nach Erhalt des Angebots aus Spanien den Flug storniert, berichteten am Dienstag Medien in Frankreich und Spanien.

Die in Barcelona erscheinende Fachzeitung Mundo Deportivo berichtete, die Katalanen hätten ihr Angebot am Montagabend vorgelegt und den Wechsel nach Rom somit platzen lassen. Die Italiener hatten nach Medienberichten 32 Millionen Euro nach Bordeaux überweisen wollen. Barça holte nach diesen Informationen den jungen Brasilianer, weil der Wechsel von Chelsea-Profi Willian nicht zustande gekommen war. Mundo Deportivo zufolge soll Chelsea für den brasilianischen WM-Teilnehmer Willian 70 Millionen Euro gefordert haben.

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Die Roma reagierte gereizt auf den vollzogenen Transfer. "30 Minuten, nachdem wir die Einigung mit Bordeaux erzielt hatten, rief deren Präsident Stephane Martin bei uns an und sagte, es gebe Gerüchte über den Deal", sagte Roma-Sportdirektor Monchi. Bordeaux veröffentlichte daraufhin ein offizielles Statement über die Verhandlungen der beiden Vereine. "Etwa eine Stunde später intensivierte Barcelona sein Interesse", sagte der 49-Jährige. Die Verhandlungen seien dann zu einer Art Auktion geworden, an der sich sein Verein nicht beteiligen wollte. Man wolle nur Spieler verpflichten, die sich mit dem Verein identifizieren, sagte Monchi und das sei bei Malcom offensichtlich nicht der Fall gewesen.

Monchi fühlt sich von Barcelona und Bordeaux um den Transfer betrogen und kündigte mögliche rechtliche Schritte an. Man wolle die Möglichkeiten innerhalb des Klubs prüfen und schaue, ob ein Rechtsfall vorliege. Zwischen beiden Vereinen sei zwar nichts unterzeichnet worden, "aber es gibt viele Nachrichten mit den Agenten und ihrem Präsidenten, die zumindest untersucht werden sollten", sagte Monchi.

Die AS Roma fühlte sich in dieser Causa übergangen. Der Präsident hat eine Entschuldigung vom FC Barcelona ausgeschlagen. "Ich habe das so nicht akzeptiert", sagte James Pallotta dem US-Radiosender SiriusXM FC und scherzte: "Aber sie könnten uns vielleicht, sozusagen als Zeichen des guten Willens, wenigstens Messi abgeben." Überhaupt nahm der Klub die Posse mit relativ viel Humor. Weil Rom den Transfer des Schweden Olsen vor ein paar Tagen mit einer Ikea-Optik ankündigte, postete der Twitter-Kanal nun ein Bild eines geschlossenen Pappkartons.

Malcom war 2015 mit 18 Jahren mit dem SC Corinthians brasilianischer Meister geworden. Seit seinem Wechsel nach Bordeaux im Januar 2016 bestritt er 86 Pflichtspiele für Girondins und erzielte 23 Treffer.

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