Schweden:Kronjuwelen des Königshauses gestohlen

Schweden: Absperrband der Polizei vor dem Tatort in Strängnäs.

Absperrband der Polizei vor dem Tatort in Strängnäs.

(Foto: Pontus Stenberg/AFP)
  • Diebe haben aus dem Dom in Strängnäs, 60 Kilometer von Stockholm entfernt, königliche Prunkstücke aus dem 17. Jahrhundert gestohlen.
  • Sie flüchteten per Boot. Die Polizei leitete eine Großfahndung ein, bisher erfolglos.
  • Das Diebesgut ist nach Polizeiangaben so gut wie nicht verkäuflich, der kulturelle Schaden überwiege, heißt es.

Diebe haben aus einem Dom westlich von Stockholm Kronjuwelen-Geschmeide des schwedischen Königshauses gestohlen. Die beiden Verdächtigen nahmen zwei Kronen von König Karl IX. und Königin Kristina sowie einen Reichsapfel an sich und entkamen in einem Motorboot, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Die Stücke wurden zuvor in der Gruft der Monarchen aufbewahrt.

Die Polizei setzte nach der Tat am Dienstag in Strängnäs, rund 60 Kilometer westlich von Stockholm, einen Hubschrauber und Boote ein, konnte die Täter aber nicht finden. "Mehrere Leute haben gesehen, wie sie den Ort mit einem Boot direkt unter der Kirche verließen", sagt Polizeichef Björn Öberg der schwedischen Nachrichtenseite Expressen. Die Suche nach dem Diebesgut und den Tätern gehe auch am Mittwoch weiter, so die Polizei.

Schweden: Die gestohlenen Kronjuwelen: die Kronen von König Karl IX. (oben links) und Königin Kristina (oben rechts).

Die gestohlenen Kronjuwelen: die Kronen von König Karl IX. (oben links) und Königin Kristina (oben rechts).

(Foto: AFP)

Verkaufen können die Diebe die Artefakte, die aus Gold und Emaille gefertigt und mit Perlen und Kristallen überzogen sind, wohl nicht, sagte eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur TT.

Der Dekan von Strängnäs, Christopher Lundgren, Expressen: "Aus unserer Sicht ist der materielle Wert weniger wichtig, aber der kulturgeschichtliche Wert ist von großer Bedeutung. Ich sehe das nicht als Diebstahl aus der Kathedrale von Strängnäs. Dies ist Teil des nationalen Kulturerbes, das ist ein Diebstahl an der schwedischen Gesellschaft." Die gestohlenen Gegenstände sollen jetzt in die Datenbank der internationalen Polizeiorganisation Interpol aufgenommen werden.

König Karl IX. regierte das schwedische Königreich von von 1604 bis 1611. Im Dom von Strängnäs wurden im 17. Jahrhundert Angehörige des Königshauses beigesetzt. Die gestohlenen Artefakte sollten dort für die Öffentlichkeit ausgestellt werden.

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