Mode-Zeitschrift:Basta

FILE PHOTO: Vogue Editor-in-Chief Anna Wintour arrives at the Met Gala in the Manhattan borough of New York

"Eiskönigin der Mode": Anna Wintour im Mai bei einer Gala in New York.

(Foto: Brendan McDermid/Reuters)

Schluss mit hartnäckigen Gerüchten: Anna Wintour bleibt nicht nur auf unbegrenzte Zeit 40 Jahre alt, sondern auch Chefin der amerikanischen "Vogue". Das machte der Verlag nun deutlich. Über eine unverrückbare Personalie mit "unermesslichem Einfluss".

Von Tanja Rest

Drei unverrückbare Wahrheiten über Anna Wintour: Sie trägt Sonnenbrille zum Bob. Sie hat den biologischen Alterungsprozess um ihren 40. Geburtstag herum eingestellt. Sie ist Chefredakteurin der US-Vogue. Und das bleibt auch erst mal so, möglicherweise sogar auf Lebenszeit. Allen, die seit Monaten etwas anderes behaupteten, machte Bob Sauerberg, Verlagschef von Condé Nast, am Dienstag einen dicken Strich durch die Rechnung. Wintour bleibe "auf unbegrenzte Zeit" im Amt, twitterte er. Sie sei eine "unglaublich talentierte und kreative" Chefredakteurin und habe "unermesslichen" Einfluss. Basta.

Die 68-jährige Britin, die als Vorlage für Meryl Streeps Figur in Der Teufel trägt Prada diente und seither auch Nicht-Modeleuten ein Begriff ist, hat den Chefposten bei der umsatzstärksten aller Vogue-Ausgaben bereits seit 30 Jahren inne. Seit 2013 ist sie außerdem Künstlerische Leiterin aller Publikationen der Condé-Nast-Gruppe. Wintours Einfluss in der Branche und darüber hinaus kann nicht hoch genug eingeschätzt werden - ihre Kontakte reichen nach Hollywood, ins Musikgeschäft, in den Profisport und zu Obamas Zeiten auch bis ins Weiße Haus.

Sogar einen Nachfolger hatte die geschwätzige Branche schon ausgemacht

Sauerbergs Tweets bedeuten nun das vorläufige Ende der Gerüchteküche um die "Eiskönigin der Mode", wie sie wegen ihres strengen Führungsstils genannt wird. Hartnäckig hielt sich die Behauptung, Wintour werde die Chefredaktion nach Erscheinen des Septemberheftes - traditionell die dickste Ausgabe des Jahres - abgeben und danach entweder in die Politik wechseln oder noch weiter in den Führungszirkel von Condé Nast aufrücken. Sogar einen potenziellen Nachfolger hatte die geschwätzige Branche schon ausgemacht: Edward Enninful, seit vier Monaten Chefredakteur der britischen Vogue.

Nun bleibt also alles beim Alten, bis auf dies: Den Septembertitel wird zum ersten Mal seit 126 Jahren ein schwarzer Fotograf beisteuern, Tyler Mitchell. Dafür ist aber nicht in erster Linie Wintour verantwortlich. Sondern Beyoncé, die das Heft diesmal mitgestaltet hat.

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