Berg:Gefahr für radelnde Kinder

Gemeinderat diskutiert über Tempolimit am Container-Dorf

Von Sabine Bader, Berg

Wer mit dem Auto vom Berger Ortszentrum nach Aufkirchen fährt, dem fällt das Container-Dorf für Asylbewerber gleich auf. Es liegt etwas außerhalb des Gewerbegebiets am Lohacker am Straßenrand und ist von einem Maschendrahtzaun umgeben. Im Innenhof der Anlage stehen etliche Fahrräder. Denn Rad und Bus sind die häufigsten Fortbewegungsmittel der Bewohner.

In der Sitzung des Berger Gemeinderates am Dienstagabend hatte Elisabeth Fuchsenberger (SPD) angemerkt, dass Autofahrer dort zum Teil sehr schnell unterwegs seien. "Es gibt keine Geschwindigkeitsbegrenzung", monierte sie. Das bedeutet, dass Autofahrer auf der Staatsstraße legal mit 100 Stundenkilometern unterwegs sein dürfen, denn der Bereich liegt noch außerhalb der Ortschaft. "Könnte man nicht das Ortsschild versetzen, um die Geschwindigkeit zu reduzieren?" wollte Fuchsenberger von Bürgermeister Rupert Monn wissen. "Das Ortsschild zu versetzen, ist generell nicht möglich", sagte Monn. "Und wir haben die Geschwindigkeit auch nicht auf 70 drosseln dürfen." Polizei und Landratsamt hätten auch dies abgelehnt.

Ganz zufrieden war Fuchsenberger mit dieser Antwort noch nicht: "Es geht doch um Kinder, die mit dem Radl unterwegs sind", merkte sie an und animierte damit Robert Schmid (CSU) zu der Frage: "Was haben Asylbewerberkinder auf der Straße zu suchen?" Raunen am Ratstisch, Gemeinderäte wechseln vielsagende Blicke und Bürgermeister Monn versucht, die Situation zu retten, in dem er schnell mit der Tagesordnung fortfährt.

© SZ vom 09.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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