Radweg in Berlin:"Das war so nicht geplant"

Ist das Kunst oder soll man hier entlangfahren? Angesichts eines neuen Radwegs in Berlin schütteln Anwohner und Fahrradfahrer den Kopf. Die Bezirksstadträtin gibt der Baufirma die Schuld.

Berlin-Zehlendorf ist bekannt als Villengegend mit großzügigen Gärten, vielfach säumt alter Baumbestand die ruhigen Wohnstraßen. Gerade dieser Umstand führt nun dazu, dass Anwohner und Radfahrer gleichermaßen staunend wie ratlos vor einem frischmarkierten Phänomen in ihrem Viertel stehen: Ist das Kunst, eine Aktion der Streetart-Guerilla - oder doch ein Radweg? Die blendendweißen Farbbalken auf dem Bürgersteig an der Leo-Baeck-Straße sind in Höhe der hier stehenden Birken jeweils versetzt. Wer den Fahrradweg korrekt benutzen will, muss im Zickzack fahren.

"Das war so nicht geplant", sagt Bezirksstadträtin Maren Schellenberg, die Baufirma habe den Markierungsauftrag etwas zu formal genommen, heißt es in der Berliner Zeitung Tagesspiegel.

Der Spott vor Ort ist groß. "Also ich glaube, ich trete in die Politik ein, weil das hätte ich ja auch hingekriegt", sagte eine Frau neben dem ungewöhnlichen Radweg. Auch im Netz ergoss sich Häme über die seltsame Fahrspur - vom "Tetris-Radweg" war beispielsweise die Rede, in Anlehnung an das Puzzle-Computerspiel aus den 80ern.

Andere raten dazu, Eintritt für das Kunstwerk aus öffentlicher Hand zu verlangen. In jedem Fall dürfte damit nicht allzu viel Geld verdient werden: Die skurrilen Markierungen kommen wieder weg, sie werden durch eine gerade Linie ersetzt.

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