Landtagswahl in Bayern:CSU rutscht in Umfrage weiter ab, Grüne auf Rekordhoch

Katharina Schulze auf Grünen-Parteitag in München, 2018

Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Schulze darf sich freuen: Ihre Partei ist die mit Abstand zweitstärkste Kraft in der aktuellen Umfrage zur Landtagswahl.

(Foto: Robert Haas)
  • Die CSU ist einer Forsa-Umfrage zufolge in Bayern auf 37 Prozent abgesackt - zwei Monate vor der Landtagswahl ist die Partei damit von der absoluten Mehrheit weit entfernt.
  • Die Grünen verbessern sich dagegen um zwei Punkte auf den neuen Höchstwert von 17 Prozent und sind mit Abstand zweitstärkste Kraft.
  • Bei der Frage nach den "größten Problemen auf Landesebene" nannten die Interviewten an erster Stelle mit 34 Prozent die CSU und Ministerpräsident Markus Söder.

Zwei Monate vor der Landtagswahl in Bayern rutscht die CSU laut einer neuen Umfrage in der Wählergunst weiter ab. Die Partei liegt im Trendbarometer der Fernsehsender RTL und NTV nur noch bei 37 Prozent - einen Prozentpunkt weniger als bei der Forsa-Umfrage Anfang Juli. Die angestrebte absolute Mehrheit bei der Wahl am 14. Oktober rückt damit noch weiter weg.

Die Grünen verbessern sich dagegen um zwei Punkte auf den neuen Höchstwert von 17 Prozent und sind mit Abstand zweitstärkste Kraft. Die AfD, die bei der Landtagswahl vor fünf Jahren in Bayern nicht kandidiert hat, könnte demnach 13 Prozent erreichen und läge damit noch vor der SPD mit 12 Prozent. Die in Bayern traditionell starken Freien Wähler verharren bei acht Prozent, die FDP verliert einen Punkt auf fünf Prozent.

Damit wäre keine Koalition von CSU und den Freien Wählern und auch keine von CSU und SPD möglich. Die Grünen und ihre Spitzenkandidaten Katharina Schulze und Ludwig Hartmann schließen eine Koalition mit der CSU nicht aus, betonen aber inhaltliche Unterschiede. "Über ökologische und gerechte Regierungspolitik kann man mit uns reden. Über europafeindliche und autoritäre Politik nicht", sagte vor kurzem etwa die Bundesvorsitzende Annalena Baerbock.

Bei der Frage nach den "größten Problemen auf Landesebene" nannten die Interviewten laut Forsa an erster Stelle mit 34 Prozent die CSU und Ministerpräsident Markus Söder. Danach folgen die Thema Flüchtlinge (28 Prozent) und die Lage am Wohnungsmarkt (26 Prozent).

Die Fokussierung der CSU auf die Flüchtlingspolitik und der Streit mit der CDU hätten bislang keinen Erfolg für die CSU gebracht, sondern ihr geschadet, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner. Forsa befragte vom 25. Juli bis 9. August in Bayern 1105 Wahlberechtigte.

Schon bei einem Bierzelt-Auftritt Anfang August hatte Ministerpräsident Markus Söder das Thema gemieden und sich auf andere Aspekte konzentriert. Auch bei der Eröffnung des Straubinger Gäubodenvolksfestes am Wochenende widmete sich der Ministerpräsident unverfänglichen Themen - und dem Geschenkeverteilen. Ob diese Wende bei den Bürgern noch rechtzeitig ankommt, wird sich in acht Wochen zeigen. Bis dahin könnte die CSU allerdings über das für September geplante Familiengeld stolpern, gegen das der Bund gerade interveniert.

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