Kiefersfelden:Platter bremst Lastwagenverkehr

Noch mehr Blockabfertigungen für das nächste Jahr angekündigt

Im deutsch-österreichischen Dauerstreit über den Lkw-Transitverkehr durch das Inntal und über den Brennerpass hat der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) für das kommende Jahr noch deutlich mehr Blockabfertigungen angekündigt, als für das laufende Jahr. Seit dem vergangenen Herbst lässt die schwarz-grüne Tiroler Landesregierung an bestimmten Tagen, speziell nach den schon lange geltenden Wochenend- oder Feiertagsfahrverboten, Lastwagen auf der Inntalautobahn nur sehr verzögert ins Land. Die Folge ist regelmäßig ein kilometerlanger Lastwagen-Stau auf der bayerischen A 93 von dem Grenzübergang bei Kiefersfelden an. Die bayerische Staatsregierung und die Bundesregierung haben dagegen wiederholt scharf protestiert.

Der konservative Platter und seine grüne Stellvertreterin Ingrid Felipe sehen die Blockabfertigungen als Notwehr der Tiroler gegen den immer weiter wachsenden Lkw-Transit an, der zeitweise den Verkehr im gesamten Inntal lahmlege und so Wirtschaft und Sicherheit in Tirol gefährde. "Wir verzeichnen seit Jänner einen dramatischen Anstieg des Lkw-Transits - im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 13 Prozent. Aus diesem Grund werden wir auch weiterhin alle Maßnahmen ergreifen, um die Verkehrs- und Versorgungssicherheit für die Tiroler Bevölkerung zu sichern", sagte Platter nun bei der Vorstellung des "Dosierkalenders" mit den Terminen für das erste Halbjahr 2019. In den ersten sechs Monaten soll es demnach 17 Blockabfertigungen geben, für das gesamte Jahr 2019 rechnet Platter nach eigenen Worten mit mindestens 30 Terminen.

Unabhängig von den Protesten aus München und Berlin gibt es im Landkreis Rosenheim aber auch viele Menschen, darunter auch einige Bürgermeister, die Platter als ihren einzigen Fürsprecher gegen den wachsenden Lastwagenverkehr im gesamten Inntal ansehen. Zugleich nutzt der Tiroler Landeshauptmann die Blockabfertigungen auch als politisches Druckmittel auf Bayern und Deutschland, mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen. Immer wieder mahnt er den Bau neuner Zulaufgleise zum Brennerbasistunnel an, der 2026 in Betrieb gehen soll. Die Planungen der DB für neue Gleise sind in der Region jedoch hoch umstritten.

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