Eskalation der Gewalt:Israel schließt Grenzübergang nach Gaza

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Palästinensische Demonstranten kollidieren seit Wochen mit israelischen Sicherheitskräften entlang der Gaza-Grenze. (Foto: dpa)
  • Israel verschärft das Vorgehen an der Grenze zu Gaza: Die Behörden riegelten einen wichtigen Personengrenzübergang im Norden ab.
  • Am Freitag war die Gewalt zwischen palästinensischen Demonstranten und der israelischen Armee eskaliert.
  • Seit Wochen protestieren Einwohner des Gaza-Streifens gegen die Politik Israels. Einige Demonstranten werfen Brandbomben und Sprengsätze auf die Grenzanlagen.

Nach gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Truppen an der Gaza-Grenze hat Israel einen wichtigen Grenzübergang geschlossen. Der Erez-Personenübergang im Norden des Gazastreifens bleibe aber für humanitäre Fälle sowie für Journalisten und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen offen, teilte die israelische Behörde Cogat am Sonntag mit.

Palästinensischen Angaben zufolge waren am Freitag bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee zwei Menschen erschossen worden. Wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte, wurden die beiden Männer im Alter von 30 und 26 Jahren nahe dem Flüchtlingslager al-Bureidschi sowie östlich von Rafah von israelischen Soldaten erschossen. Mindestens 270 weitere wurden demnach verletzt.

Nach Angaben der israelischen Armee waren am Freitag Tausende Palästinenser an den Grenzzaun gekommen und hatten Brandbomben und Sprengsätze auf die Absperrung geworfen. Soldaten seien nicht verletzt worden.

Hoffnung auf Ruhe erfüllt sich nicht

Seit Ende März protestieren Palästinenser jeden Freitag an der Grenze, dabei kommt es häufig zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Die Demonstranten fordern ein Ende der Gaza-Blockade und ein Recht auf Rückkehr in ihre frühere Heimat oder die ihrer Eltern und Großeltern. Diese Dörfer oder Städte gehören heute zum israelischen Staatsgebiet. Die Palästinenser beziehen sich dabei auf Flucht und Vertreibung Hunderttausender Menschen im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948. Israel lehnt die Forderungen ab.

Erst wenige Tage zuvor hatten israelische Medien berichtet, der kommende Freitag sei ein Testlauf für die Chancen auf ein Abkommen der beiderseitigen Ruhe zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas. Beide Seiten verhandeln mithilfe von Ägypten über eine entsprechende Vereinbarung.

Die radikalislamische Hamas wird von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Sie hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahne geschrieben.

© SZ.de/AFP/dpa/cvei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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