Vor Geberkonferenz in Berlin:Maas beklagt "humanitäres Drama" in der Tschadsee-Region

Außenminister Heiko Maas sieht die Lage in den Anrainerstaaten des Tschadsees mit Sorge. (Foto: AFP)
  • An diesem Montag beginnt im Auswärtigen Amt in Berlin eine Geberkonferenz für die Anrainerstaaten des Tschadsees in Afrika.
  • Außenminister Maas zeigt sich besorgt über die Lage in der Region.

Kurz vor Beginn einer Geberkonferenz für die Anrainerstaaten des Tschadsees in Afrika hat sich Außenminister Heiko Maas besorgt über die dortige Lage gezeigt. In der Gegend spiele sich "eines der größten humanitären Dramen unserer Zeit" ab, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Region sei "zum Tummelplatz für Gruppen wie Boko Haram und Isis geworden, die auch für unsere Sicherheit in Europa eine Bedrohung sind". Man könne sich nicht erlauben, wegzuschauen, "wenn die Nachbarn unserer Nachbarn destabilisiert werden".

Zu den Anrainerstaaten des Sees gehören Kamerun, Tschad, Niger und Nigeria. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sind 2,3 Millionen Menschen in der Region binnenvertrieben, mehr als 200 000 auf der Flucht. Mehr als zehn Millionen Menschen seien auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Gespräche im Auswärtigen Amt

Die zweitägige Geberkonferenz beginnt am Montag in Berlin. Sie widmet sich unter anderem Fragen der Stabilisierung und der Entwicklungszusammenarbeit in der Region. Im Auswärtigen Amt beraten Vertreter der Anrainerstaaten gemeinsam mit Mitarbeitern von regionalen und UN-Organisationen. Gastgeber der Konferenz sind Deutschland, Nigeria, Norwegen und die Vereinten Nationen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Ende vergangener Woche versucht, sich bei einer Westafrika-Reise ein Bild von den Fluchtursachen zu machen. Neben Senegal und Ghana hatte sie dabei auch Nigeria besucht.

© SZ.de/AFP/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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