Isar Poke Café:Eine unkomplizierte Hipster-Kantine

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Alle Zutaten der Bowl werden genau gewogen. (Foto: Florian Peljak)

Bowl-Fans haben eine neue Anlaufstelle: Das Isar Poke Café misst den Proteingehalt seiner hawaiianischen Bowls genau ab - zumindest da geht es sehr akkurat zu.

Von Philipp Crone

Dieser Text ist leider nicht mehr aktuell, da es das Café nicht mehr gibt.

Wichtig ist die Waage, mit der für den Gast der Proteingehalt gemessen wird. Natürlich auch für die Betreiber, denn je nachdem, ob man nun eine kleine oder große Bowl bestellt, variiert zum Beispiel der Shrimps-Gehalt im "Spicy Shrimp"-Bowl. Das genaue Abwiegen ist aber im neuen Isar Poke Café eines der wenigen Dinge, bei denen es sehr akkurat zugeht, ansonsten ist das Etablissement am Eck zwischen Fraunhofer- und Baaderstraße eher eine Art unkomplizierte Hipster-Kantine. Das Rezept geht so: Man nehme eine angesagte Ernährungsform, in dem Fall die Poke, biete sie in hemdsärmeliger Form mit Selbstbedienung an und schon wirkt der Ort beinahe, als wäre er voll im Trend.

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Poke, das ist ursprünglich ein kaltes Fischgericht, das hier als Bowl, also in nichttrendigem Deutsch in Schüsseln serviert wird. Erweitert werden diese selbstverständlich ungemein gesunden Gerichte auf Huhn, Lachs oder Tofu-Basis mit Reis, Quinoa und Salat, dazu gibt es Beilagen und Soßen wie etwa die Wasabi-Majo. Also holt sich der Isar-Poke-Gast an der Theke ein zügig zubereitetes Schüsselchen (klein 9,40 Euro, groß 12,90 Euro), fischt ein Helles (Paulaner Zwickl 0,4 für 3,30 Euro, 0,5 Liter Augustiner für 3,50) aus dem Kühlregal und setzt sich auf die Terrasse oder an die Isar. Die Preise sind in Bleiben und Gehen unterteilt.

Die Poke-People kommen in München mittlerweile schon an mehreren Stellen an ihre Nahrung, zum Beispiel auch an der Türkenstraße 80 bei Aloha Poke, die auch dort die ursprünglich aus Hawaii stammende Speise zubereiten. An der Isar finden sich in der neuen Bar jede Menge sehr junge Abnehmer. Die Mischung aus Trend-Gerichten und lockerem gastronomischen Umgang entspannt die allabendliche Auskling-Atmosphäre an der Reichenbachbrücke noch zusätzlich. Junge Frauen mit sehr hochgezogenen sehr hellblauen Jeans und sehr großen Handtaschen konkurrieren beim Bowl-Holen mit asymmetrisch haargestylten jungen Männern um die zerrissenste Hose. Aber auch Anwohner des hauseigenen Wohn-Luxusressorts hocken draußen und lassen sich am Abend mit der Disko-Straßenbeleuchtung berieseln. Zwischen rot und grün im Takt der Großstadt, dank der hellen LED-Ampeln.

Ob mit einem Spritz, einem Longdrink oder einer Anjola Limo, gerade bei noch milden Temperaturen ist der Ort spannend, und wenn man mal vom Großstadt-Kreuzungsleben so fasziniert ist, dass man das Löffeln aus der Suppenschüssel vergisst, macht das auch nichts, kälter werden die Poke-Bowls ja nicht.

© SZ vom 07.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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