Die Zahl neuer Krebsdiagnosen steigt der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge weltweit an. Im Jahr 2018 werden etwa 18,1 Millionen neue Fälle diagnostiziert, schätzt die zur WHO gehörende Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC). 9,6 Millionen Menschen werden an der Krankheit sterben.
Dem Bericht zufolge erhalten weltweit jeder fünfte Mann und jede sechste Frau im Leben eine Krebsdiagnose. Jeder achte Mann und jede elfte Frau sterben an Krebs. Die meisten Todesfälle gehen auf Lungen-, Darm-, Magen-, Leber- und Brustkrebs zurück.
Europa ist überportional betroffen. Der Kontinent stellt zwar nur neun Prozent der Weltbevölkerung, verzeichnet aber 23 Prozent der weltweiten Krebsdiagnosen und gut 20 Prozent der tumorbedingten Todesfälle.
Viele Krebserkrankungen ließen sich vermeiden
Die IARC kann aufgrund veränderter Erhebungsmethoden keinen Vergleich zu anderen Jahren liefern. Aus vielen Entwicklungsländern liegen zudem kaum belastbare Daten vor. Die Agentur betont dennoch, dass die Zahl der Krebsdiagnosen stark ansteigt. Als Ursachen nennt sie unter anderem die verbesserten Diagnosemöglichkeiten, das Bevölkerungswachstum und die längere Lebenserwartung der Menschen.
Zugleich gehen auch viele Krebserkrankungen auf vermeidbare Ursachen wie Rauchen zurück. "Diese neuen Zahlen unterstreichen, dass angesichts des alarmierenden Anstiegs der globalen Krebslast noch viel zu tun ist und dass Prävention dabei ein Schlüsselrolle spielt", sagt IARC-Direktor Christopher Wild.
Auch Volker Arndt vom Deutschen Zentrum für Krebsforschung (DKFZ) in Heidelberg betont den Wert der Prävention: "Aktuelle Auswertungen des DKFZ haben gezeigt, dass über ein Drittel aller Krebsneuerkrankungen in Deutschland auf beeinflussbare Risikofaktoren zurückzuführen sind und potenziell vermeidbar wären".