Private Raumfahrt:SpaceX-Gründer Musk: Japanischer Milliardär wird erster Mond-Tourist

Private Raumfahrt: Hand drauf: SpaceX-Gründer Elon Musk (links) gratuliert Yusaku Maezawa, der als erster privater Raumfahrtpassagier in Richtung Mond fliegen soll.

Hand drauf: SpaceX-Gründer Elon Musk (links) gratuliert Yusaku Maezawa, der als erster privater Raumfahrtpassagier in Richtung Mond fliegen soll.

(Foto: AP)
  • SpaceX-Chef Elon Musk hat verkündet, wer als erster Weltraumtourist mit dem privaten Raumfahrtunternehmen ins All fliegen darf.
  • Ein 42-jähriger japanischer Milliardär bekommt den Zuschlag - er will noch einige weitere Menschen mitnehmen auf die Reise, die in fünf Jahren stattfinden soll.

Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa wird als erster Weltraumtourist des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX zum Mond fliegen. Der Flug mit dem Raumschiff Big Falcon Rocket werde ungefähr eine Woche dauern und solle im Jahr 2023 stattfinden, sagte SpaceX-Chef Elon Musk bei einer live übertragenen Rede am Montagabend (Ortszeit) im Hauptquartier der Firma in der Nähe von Los Angeles. Das 118 Meter lange Raumschiff werde um den Mond herumfliegen und sich ihm dabei auf etwa 200 Kilometer nähern.

"Endlich kann ich euch sagen, dass ich ausgewählt wurde, zum Mond zu fliegen", sagte Maezawa, der sein Geld vor allem mit dem Verkauf von Kleidung im Internet gemacht hat. Schon beim Gedanken daran bekomme er Herzrasen. Der 42-Jährige will nach eigener Aussage sechs bis acht Künstler, Architekten, Designer und andere Kreative mit ins All nehmen. Bei deren Rückkehr zur Erde sollten sie neu inspiriert sein, sagte der Milliardär.

SpaceX hatte bereits 2017 angekündigt, Menschen auf Reisen um den Mond schicken zu wollen. Die durchschnittliche Distanz von der Erde zum Mond beträgt 382 500 Kilometer. Seit der letzten Apollo 17-Mission im Jahr 1972 war kein Mensch mehr dort.

Diffamierung von britischem Taucher hat juristisches Nachspiel

Die guten Nachrichten konnte Musk nun zum denkbar besten Zeitpunkt verkünden - denn der Tesla-Chef kämpft an anderer Front mit Negativ-Schlagzeilen. Seine Aussagen rund um die Rettung von zwölf thailändischen Jungen aus einer überfluteten Höhle haben jetzt ein juristisches Nachspiel für den amerikanischen Unternehmer. Ein britischer Höhlenforscher, den Musk als "Pädo-Typen" bezeichnet hatte, verklagt ihn wegen Verleumdung. Vernon Unsworth, der an der Rettung der Jungen-Fußballmannschaft beteiligt war, fordere mindestens 75 000 Dollar (64 000 Euro) Schmerzensgeld, erklärte sein Anwalt. Der Ruf des Höhlenforschers habe "weltweit Schaden" genommen, hieß es zur Begründung.

Unsworth hatte ein von Musk angebotenes Mini-U-Boot zur Rettung der Jungen abgelehnt und als "PR-Trick" bezeichnet. Es bestehe "absolut keine Chance", dass das Mini-U-Boot in der Höhle funktionieren könne, hatte er erklärt.

Musk reagierte auf die Ablehnung mit einer Reihe von Tweets. Unter anderem nannte er Unsworth einen "Pädo-Typen", also einen Pädophilen. Später löschte Musk die Beiträge wieder und entschuldigte sich zunächst. Im August legte er allerdings nach und bezeichnete Unsworth erneut als "Kindervergewaltiger", der eine Zwölfjährige geheiratet habe. Musks offiziellem Twitter-Account folgen 22 Millionen Menschen.

Unsworth fordert neben dem Schmerzensgeld, dass Musk künftig solche Äußerungen unterlässt.

Verwirrspiel um Teslas Börsennotierung

Musk stand in den vergangenen Wochen wiederholt wegen seines launischen Verhaltens im Fokus der Öffentlichkeit. Mitte August etwa hatte er mit Äußerungen für Wirbel gesorgt, in denen er über einen möglichen Rückzug seines Unternehmens von der Börse gesprochen und gesundheitliche Belastungen eingeräumt hatte. An den Aktienmärkten sorgte die unkonventionelle Ankündigung für Unruhe. Ende August verkündete Musk, dass Tesla nun doch an der Börse bleibe.

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Kommentar
:Gefährliche Helfer

Er kifft und trinkt in der Öffentlichkeit. Milliardär Elon Musk ruiniert sich selbst. Er ist aber nur ein Beispiel für den Druck, den Manager haben.

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