RAG-Stiftung:Evonik-Aktien zu verkaufen

Die RAG-Stiftung trennt sich erstmals seit dem Evonik-Börsengang von Aktien des Chemiekonzerns.

Erstmals seit dem Börsengang trennt sich die RAG-Stiftung von Aktien ihrer wichtigsten Beteiligung Evonik. Die Stiftung will gut drei Prozent der Anteile des Chemiekonzerns verkaufen. Das teilte sie am Montag nach Börsenschluss mit. Gemessen am Schlusskurs wäre das Aktienpaket gut 500 Millionen Euro wert. Zudem will die Stiftung Anleihen im Wert von 400 Millionen Euro herausgeben, die in Evonik-Aktien getauscht werden können.

Die RAG-Stiftung hält seit Jahren 68 Prozent der Evonik-Anteile. Der Konzern war im Jahr 2006 aus den Chemiegeschäften der Ruhrkohle AG (RAG) hervorgegangen und ging vor fünf Jahren an die Börse. Aus den Dividendeneinnahmen finanziert die Stiftung die sogenannten Ewigkeitslasten des Steinkohlebergbaus in Deutschland.

Zwar hatte die Stiftung früh angekündigt, dass sie langfristig nur noch 25 Prozent der Evonik-Anteile halten und stärker in andere Bereiche investieren wolle. Der langjährige Stiftungschef Werner Müller verzichtete jedoch auf einen Verkauf, auch weil der Aktienkurs zwischenzeitlich unter dem Ausgabepreis beim Börsengang lag. Anfang Mai hat Bernd Tönjes den Vorsitz der Stiftung übernommen. Beim Aktienkurs sehe er zwar "durchaus noch ein wenig Luft nach oben", sagte Tönjes im Frühsommer. Die Stiftung stehe aber nicht unter Zeitdruck, Anteile zu verkaufen.

© SZ vom 25.09.2018 / ikt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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