Tölzer Löwen:Ein Hauch von Duell

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Das Team von Markus Berwanger unterliegt den "Roten Teufeln" aus Bad Nauheim nach Penaltyschießen.

Von Johannes Schnitzler, Bad Tölz

Tölzer Topscorer: Kyle Beach. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Es war eine dieser Situationen, die man aus Filmen wie "Kalter Hauch" oder "Die Farbe des Geldes" kennt: Alter Meister entdeckt junges Talent; Meister bringt Talent alle Tricks bei (auch die schmutzigen); Talent beansprucht irgendwann die Nummer eins für sich. Ein Duell ist unausweichlich. Zumindest im Film.

Am Sonntag in der Tölzer Arena wartete Ben Meisner, 28, dagegen vergeblich auf Jonathan Boutin, 33, seinen väterlichen Freund und einstigen Lehrmeister. Beide sind Eishockey-Torhüter, in Kanada geboren, beide spielten die vergangenen zwei Jahre in der DEL für die Augsburger Panther. Boutin als Nummer eins, Meisner knapp dahinter. Etablieren konnten sich beide nicht. Meisner wechselte zu den Tölzer Löwen, Boutin zum EC Bad Nauheim in die DEL2. Am Sonntag trafen beide Klubs aufeinander. Es hätte das erste direkte Duell geben können zwischen Meisner und Boutin, inklusive Shootout. Tölz lag schnell 0:2 zurück, schon nach 45 Sekunden hatte Cody Sylvester in Überzahl für Bad Nauheim getroffen, Andrej Bires sechs Minuten später den zweiten Treffer für die Hessen nachgelegt. "Wir haben schlecht angefangen und Glück gehabt, dass wir nur mit zwei Toren im Rückstand waren", sagte Löwen-Trainer Markus Berwanger. "Leider haben wir es verpasst, ein paar Tore mehr zu schießen", sagte Gäste-Coach Christof Kreutzer. Denn im zweiten Drittel verkürzte Stephen MacAulay auf 1:2 (26.).

Ein Fehler Meisners ermöglichte Bad Nauheim nur 19 Sekunden später das 3:1 durch den ehemaligen Tölzer Johannes Huß, ehe abermals MacAulay (46.) und Kyle Beach (55.) im Schlussdrittel egalisierten. Beim 3:3 blieb es auch nach der Verlängerung. Das Penaltyschießen musste also entscheiden. Doch statt Boutin stand Jan Guryca im Nauheimer Tor - Boutin hatte sich am Sonntag zuvor verletzt. Überhaupt ist es bislang nicht die Saison des 33-Jährigen. In drei Einsätzen kassierte Boutin im Schnitt mehr als 5,5 Tore pro Spiel, seine Fangquote beträgt unterirdische 81 Prozent.

Meisner hält im Schnitt 91,4 Prozent aller Schüsse auf sein Tor, am Sonntag waren es 47 von 50. Die 3:4-Niederlage konnte er aber nicht verhindern, weil unter anderem Beach und MacAulay im Penaltyschießen an Guryca scheiterten. Dennoch gehören Beach mit elf Scorerpunkten (Platz zwei) und MacAulay (10/8.) zu den Top-Stürmern der Liga; Meisner liegt bei den Schlussleuten auf Rang vier.

Das Duell mit Boutin ist verschoben: Am 16. November empfangen die "Roten Teufel" die Löwen in Bad Nauheim.

© SZ vom 02.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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