Fürstenfeldbruck:Christenrat fordert mehr Rechte für Geflüchtete

Der Christenrat Fürstenfeldbruck /Emmering fordert dezentrale Unterkünfte und Arbeitserlaubnisse für Geflüchtete. In einer Mitteilung heißt es, man sehe mit Sorge die vom Staat erzwungene Zusammenballung von bis zu 1000 Asylsuchenden in der am Fliegerhorst eingerichteten Dependance des sogenannten Ankerzentrums Manching. "Die Erfahrung hat gezeigt, dass solche Massenunterkünfte vor allem bei längeren Aufenthalten der Geflüchteten zu Spannungen und Konflikten der Bewohner untereinander, mit dem Betreuungspersonal und der Bevölkerung führen können." Das Wissen um geringe Bleibeperspektiven und das Zusammenleben vieler unterschiedlicher Menschen auf engstem Raum könne leicht eine explosive Stimmung erzeugen. Laut Christenrat kann diese Situation bei den Bewohnern der Unterkünfte leicht zu Depressionen, Verzweiflung, kriminellen Aktivitäten und Gewalt führen. "Das durch das staatliche Arbeitsverbot erzwungene Nichtstun - der Landkreis Fürstenfeldbruck ist einer der wenigen Landkreise in Oberbayern, in denen Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen - verstärkt diese negative Entwicklung sehr." Wer sein Geld selbst verdiene, gewinne an Selbstbewusstsein und trage zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Der Christenrat erinnert an die Würde des Menschen, der man nur mit einer humanen Unterbringung und einer Arbeit gerecht werden könne.

© SZ vom 05.10.2018 / BERJ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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