Ingolstadt:Geiselnehmer verurteilt

Der Geiselnehmer aus dem Jugendamt in Pfaffenhofen an der Ilm ist zu einer viereinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Ingolstadt ordnete am Freitag außerdem die Unterbringung des 29-Jährigen in der geschlossenen Psychiatrie an. Der Mann hatte zugegeben, eine Mitarbeiterin der Behörde rund fünfeinhalb Stunden gefangen gehalten und die Frau mit einem Messer zweimal verletzt zu haben. Er wollte damit im vergangenen November erzwingen, dass seine bei einer Pflegefamilie untergebrachte Tochter zu seiner Freundin, der Mutter des Mädchens, zurückgebracht wird. Polizisten befreiten schließlich die Geisel, indem sie den Täter mit einem Elektroschocker außer Gefecht setzten. Der Richter verwies auf die Schizophrenie des Angeklagten, der "seit Jahren von Todessehnsüchten getrieben" sei und schon die Tötung von Menschen angekündigt habe. Wegen seiner Krankheit ist der Angeklagte vermindert schuldfähig. In Zukunft muss die Unterbringung des Mannes regelmäßig von einem Gericht überprüft werden.

© SZ vom 13.10.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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