Leerstand genutzt:Bank raus, Ideen rein

Leerstand genutzt: Initiatorin Dorien Meima-Schmid, Wirtschaftsförderer Andreas Ross, Stadtmanager Stefan Werner.

Initiatorin Dorien Meima-Schmid, Wirtschaftsförderer Andreas Ross, Stadtmanager Stefan Werner.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Pop-up-Store in ehemaliger Sparkassenfiliale

Von David Holzapfel, Wolfratshausen

Seit gut vier Monaten steht das ehemalige Sparkassen-Gebäude am Untermarkt 1 in Wolfratshausen leer. Nur noch verstaubte Holztresen und Büroschreibtische erinnern an die einst gut besuchte Bankfiliale. Wo früher Konten verwaltet und Überweisungen getätigt wurden, soll nun Raum für Querdenker, Künstler und Jungunternehmer aller Art entstehen. Insgesamt zehn sogenannte Start-ups, kleine oder im Aufbau begriffene Unternehmen, sollen von 15. November an die Möglichkeit erhalten, ihre Produkte in dem Ladengeschäft anzubieten.

Dabei ist es vollkommen egal, ob sie Apps entwickeln, Craft-Bier brauen oder aus alten Lastwagenplanen Handtaschen herstellen. "Wir suchen kreative und innovative Leute aus der Region", sagt Dorien Meima-Schmid. Seit 2016 initiiert die Münchnerin, die ursprünglich aus dem Marketing kommt, Projekte wie dieses. Unterstützt und mitgesponsort vom Wirtschaftsforum Oberland, der Metropolregion München und der Stadt Wolfratshausen. Die Idee für einen eigenen Pop-up-Store kam Meima-Schmid beim Durchschlendern der Münchner Maximilianstraße. "Dort habe ich zum ersten Mal einen solchen Laden gesehen und war sofort begeistert", sagt sie. Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) betont, wie wichtig solche Projekte für die Region seien. "Dadurch werden Leerräume sinnvoll genutzt, das belebt die Innenstadt."

Zwei Teilnehmer hat die Initiatorin bereits für ihr Vorhaben gewonnen: Anna Hoffmann aus Wolfratshausen gestaltet künstliche Orchideen und Unikate aus Holz. Auch mit dabei sind Iris Chrzan und Roman Huber, Eigentümer der Bavaria Selection. In zwei kleinen Wolfratshauser Manufakturen stellen die beiden unter anderem Naturkosmetik und Gewürze her. "Für Marketing und Vertrieb fehlt uns eigentlich fast die Zeit", berichten sie. Der Pop-up-Laden soll helfen, Aufmerksamkeit auf ihre Produkte zu lenken, und als Präsentationsfläche dienen.

Interessierte, die am Untermarkt 1 ausstellen wollen, müssen einen einmaligen Beitrag von 100 Euro leisten und einen Tag lang aktiv im Laden mithelfen. Dafür bekommen sie eine Ecke im 120 Quadratmeter großen Geschäft und kommen mit anderen Unternehmern zusammen. "Für eine Person allein ist es schwierig und oft nicht rentabel, einen eigenen Laden zu führen", gibt Wirtschaftsforum-Sprecher Andreas Ross zu bedenken. Die Zusammenarbeit vieler verschiedener Kreativschaffender mache Projekte wie dieses attraktiv. Kontakte können geknüpft und Kooperationen geschlossen werden. Dabei gehe es primär nicht darum, etwas zu verkaufen. Vielmehr erhoffen sich die Start-ups, den Bekanntheitsgrad ihrer Produkte steigern zu können.

Voraussichtlicher Öffnungszeitraum ist 15. November bis 15. Dezember. Der Laden wird donnerstags bis samstags von 10 bis 18 Uhr für Interessierte und Schaulustige geöffnet sein.

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