Porträt:An der Seite von Mutter und Baby

Porträt: Verena Brandl begleitet Mütter und Familien.

Verena Brandl begleitet Mütter und Familien.

(Foto: Privat/oh)

Verena Brandl aus Mammendorf gibt Kurse in der Brucker Elternschule

Von Ingrid Hügenell, Fürstenfeldbruck

Viele Mütter fühlen sich nach der Geburt ihres Kindes verunsichert. Rat und Unterstützung finden sie unter anderem beim offenen Treff "Babys erste Zeit" der Brucker Elternschule im Familienstützpunkt Fürstenfeldbruck. Dort treffen die Frauen jeden zweiten Mittwoch auf Verena Brandl . Die Mammendorferin hat selbst zwei Kinder, die acht und fünf Jahre alt sind. Sie beantwortet Fragen wie etwa zum Stillen und zur ersten Beikost, zum Schlafen und zur Entwicklung der Kinder. Sie klärt dabei zum Beispiel darüber auf, dass diese bei jedem Kind anders verläuft - "manche sprechen eher, manche laufen eher". Vieles sei normal, es gebe eine große Bandbreite.

Die offenen Babytreffen finden jeden Mittwoch von neun bis elf Uhr statt. Fünf bis sieben Mütter mit ihren Babys bis zu einem Jahr seien dabei, erzählt Brandl. Oft gibt es ein Thema, an diesem Mittwoch geht es um die Rückbildung nach der Geburt und wie man sie in den Alltag integrieren kann. "Im Umgang mit den Frauen ist es mir besonders wichtig, nicht die hundertste Person mit neuen Ratschlägen zu sein", erklärt sie. Denn es werde schon genug Druck auf die Frauen ausgeübt, durch die Ratgeber-Literatur, aus den Familien, aber oft auch durch andere Mütter. "Ich möchte die Mütter stärken, ihren eigenen, für sie und ihre Familie passenden Weg zu finden", sagt Brandl. Es gebe rund um Schwangerschaft, Geburt und das erste Lebensjahr viele richtige Wege. "Das allerwichtigste ist, die Mutter zu bestärken, auf ihre Intuition zu vertrauen. Es gibt heute viel zu viele Quellen der Verunsicherung."

Die 32-jährige Brandl ist ausgebildete Geburtsvorbereiterin und Mütterpflegerin. Im Prinzip erfülle sie dieselben Aufgaben wie eine Hebamme außer den Begleitung bei der Geburt und die Nachsorge, sagt sie. Als Familienbegleiterin kommt sie auch nach Hause und hilft Wöchnerinnen im Haushalt.

Bei der Elternschule wechselt sich Brandl mit der Kinderkrankenschwester Simone Haas ab, die vor allem zu gesunder Ernährung der Kinder berate. "Das ergänzt sich gut", sagt Brandl. Sie selbst ist nicht nur für die Elternschule tätig, sondern auch beim Programm "Willkommen im Leben" der Bürgerstiftung, beim Zentrum für Gesundheit von Norman Dombo in Maisach und bei der Münchner Beratungsstelle für natürliche Geburt und Elternsein. Dort bietet sie Geburtsvorbereitungskurse für Paare und Alleinerziehende an. Bei der Volkshochschule Mammendorf gibt sie Kurse für Babymassage. Sie hat aber auch eine eigene Praxis.

Eigentlich wollte Brandl Hebamme werden, sagt sie. Sie habe aber keinen Platz an der Hebammenschule bekommen und sei deshalb zunächst als Industriekauffrau ins Büro gegangen. Nach der Geburt des zweiten Kinds habe sie bei der Gesellschaft für Geburtsvorbereitung, Familienbildung und Frauengesundheit GfG berufsbegleitend die Ausbildung zur Geburtsvorbereiterin, Familienbegleiterin und Mütterpflegerin. Die GfG bildet nur Frauen aus, die selbst Kinder haben. Seit 2016 ist die Begleitung von Müttern und Familien ihr einziger Beruf. Sie sagt: "Das macht mir sehr viel Spaß. Ich bin froh, dass ich das durchgezogen habe."

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