Donald Trump hat damit gedroht, die Grenze der USA zu Mexiko zu schließen. Er fordere die Regierung des Nachbarlandes mit den stärksten Worten dazu auf, den Ansturm der Migranten aus Guatemala, Honduras und El Salvador zu stoppen, schrieb der US-Präsident auf Twitter. Mexiko müsse "diesen Ansturm" von Migranten stoppen, anderenfalls werde er das US-Militär einschalten. "Der Angriff auf unser Land an unserer Südgrenze, darunter kriminelle Elemente und Drogen", die einströmten, sei weit wichtiger für ihn als Handel oder das Freihandelsabkommen USMCA mit Mexiko und Kanada.
In Honduras haben sich am Wochenende erneut mehr als 2 000 Menschen auf einen gemeinsamen Marsch in Richtung Vereinigte Staaten gemacht. Wie lokale Medien berichteten, starteten die Menschen, die aus verschiedenen honduranischen Städten stammten, in San Pedro Sula. Unterwegs sei die Karawane von Einheimischen unterstützt worden, die kostenfrei Busse für eine Teilstrecke zur Verfügung gestellt hätten. Der honduranische Journalist und Linkspolitiker Salvador Nasralla macht eine Regierungskrise und Gewalt in seinem Land für die neuen Fluchtbewegungen verantwortlich.
Handel:Streit zwischen Trump und EU droht erneut zu eskalieren
Nach einem Besuch von EU-Kommissionschef Juncker in Washington schien ein Handelskonflikt mit den USA vorerst abgewendet. Doch nun wird der Ton plötzlich rauer.
Die Massenflucht bringt die Regierungen von Honduras, Guatemala und El Salvador in eine schwierige Lage, weil die US-Regierung eine ungeordnete Einwanderung auf jeden Fall verhindern will. Trump hatte bereits am Dienstag gedroht, seine Regierung werde den zentralamerikanischen Ländern alle finanziellen Hilfen streichen, wenn sie diese Menschen "mit der Absicht, illegal in unser Land zu kommen", bis in die Vereinigten Staaten ziehen ließen.
Nach Angaben der UNO passieren jährlich mehr als eine halbe Million Menschen illegal Mexikos südliche Grenze, um von dort in die USA zu gelangen. Trump hat im Wahlkampf angekündigt, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu bauen, dafür aber vom Kongress kein Geld erhalten. Er hat immer wieder Zugewanderten vorgeworfen, die Sicherheit der USA zu gefährden. Im April hatte Texas damit begonnen, die Nationalgarde an die Grenze zu Mexiko zu verlegen. Sie ist eine Reserveeinheit der US-Streitkräfte, die den Gouverneuren der Bundesstaaten untersteht, teilweise aber auch dem Präsidenten. Die Nationalgarde übernahm bereits unter früheren Präsidenten Aufgaben an der Grenze zu Mexiko.