Kindesmissbrauch:Barley will Verfolgung von Sexualstraftätern im Internet verschärfen

Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD)

Justizministerin Katarina Barley (SPD) will Kinder besser vor Sexualstraftätern im Internet schützen.

(Foto: Kay Nietfeld/dpa)
  • Die Bundesregierung will Kinder besser gegen sexuellen Missbrauch im Internet schützen.
  • Justizministerin Barley will dafür das Strafrecht verschärfen. Familienministerin Giffey setzt auf mehr Transparenz.

Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) will eine effektivere Verfolgung von Sexualstraftätern im Internet. Künftig soll sich jeder Täter strafbar machen, der mit Missbrauchsabsicht Kontakt zu Kindern suche, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bislang gilt: Wenn ein Täter glaubt, mit einem Kind zu kommunizieren, tatsächlich aber mit verdeckten Ermittlern oder Eltern Kontakt hat, macht er sich nicht strafbar.

"Das werden wir ändern und diese Fälle künftig auch erfassen", sagte die SPD-Politikerin. Die Strafverfolgung werde damit effektiver. Das sogenannte Cybergrooming kann mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden. Sexuelle Missbrauchstaten werden oft in der Anonymität des Netzes angebahnt. Täter geben sich in Chats und Computerspielen oft selbst als Kinder aus, um mit Kindern in Kontakt zu kommen.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) kündigte darüber hinaus mehr Schutz vor Cybergrooming im Zuge der Reform des Jugendmedienschutzgesetzes an: "Für Täter ist es noch zu einfach, Kinder und Jugendliche aus sexueller Motivation heraus anzusprechen oder zu belästigen", sagte Giffey der Funke-Mediengruppe. Anbieter müssten deshalb ausreichende Sicherungs- und Meldesysteme bereitstellen und Eltern mehr Transparenz darüber erhalten, welche Angebote und Apps für ihre Kinder geeignet sind." Wichtig sei es, diese Anforderungen in Zukunft auch gegen Betreiber im Ausland durchzusetzen.

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