Manuel Neuer:"Wollen Sie nochmal die Position wechseln?"

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Julian Brandt und Manuel Neuer in einer Leipziger Schule. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Vor dem Länderspiel in Leipzig gegen Russland besuchen Manuel Neuer, Timo Werner, Leroy Sané und Julian Brandt Schulkinder.
  • Manuel Neuer spricht dabei über das vergangene Jahr, das er als "nicht-positiv" bezeichnet.

Von Saskia Aleythe

So weit ist es dann schon gekommen, dass sich Manuel Neuer Alterswitze von Oliver Bierhoff anhören muss. Gut, natürlich passte das zu den Räumlichkeiten, in denen die DFB-Elf ihre Pressekonferenz vor dem Länderspiel gegen Russland abhielt: Eine Schule hatte sich der DFB dafür ausgesucht, ein perfekter Ort für demonstrierte Fannähe. "Für viele ist es ja schon eine Zeit her, dass sie in der Schule waren - ne, Manuel?", fragte der Manager Bierhoff, 50, den Torwart Neuer, 32, vorm Kinder- und Journalistenpublikum. Leroy Sané, Julian Brandt und Timo Werner, allesamt 22 Jahre alt, waren auch mit aufs Podium gekommen und genossen den Status als Vorzeige-Jünglinge.

"Auch wenn ich ein bisschen älter bin, habe ich einen guten Draht zu den Jüngeren", versicherte Neuer, während Timo Werner dem Torwart bescheinigte, bei Playstation-Abenden mit Teamkollegen zwar nicht aktiv mitzuwirken, sich aber durchaus für die Belange zu interessieren: "Manu fragt dann beim Frühstück nach, wie es abends gelaufen ist", sagte Werner. Es war einer der entspannteren Termine für Neuer in diesem Jahr.

Noch unter der Woche hatte der Torhüter des FC Bayern einen Einblick in seine Gefühlslage gegeben, die 2018 eher das Prädikat "schwierig" von ihm verliehen bekommt. Nach dem 2:0 der Münchner in der Champions League gegen Athen hatte sich bei ihm dezentes Aufatmen eingestellt: "Ich persönlich bin aus einer Verletzung gekommen und habe dann die WM mitgemacht. Da war schon ganz viel Negatives", berichtete Neuer da, "und bei uns war es jetzt auch sehr kritisch in den letzten Wochen. Man konnte nie durchatmen." Das Torhüter-Monument, zu dem er geworden war, bröckelte. Auch die verunglückte Elfmeter-Aktion gegen Marco Reus beim 2:3 in Dortmund fügte am Samstag einen weiteren Kratzer hinzu. Doch ein Monument lässt sich nicht umstürzen: "Ich bin in guter Form. Ich bin mit mir im Reinen", sagte Neuer nun. Und mit Blick auf die ausstehenden zwei Partien der DFB-Elf: "Das nicht positive Jahr wollen wir gut zu Ende bringen."

Nicht mal der heimische RB-Leipzig-Spieler Timo Werner bekam so viele Fragen gestellt wie Neuer, beliebt ist man also auch mit 32 noch. "Können Sie sich vorstellen, die Position noch einmal zu wechseln?", wollte eine Schülerin wissen. Neuers Antwort: "Das ist eher unrealistisch."

Hinter ihm standen diesmal (statt einer Sponsorenwand) bunte Aufsteller mit von Schülern gestalteten Plakaten. Auf einem klebten Bilder der auf dem Podium anwesenden Spieler - von Neuer ein Foto, wie er sich die Handschuhe richtet. Es ist ein schwieriges Jahr.

© SZ vom 14.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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