Devisen und Rohstoffe:Pfund Sterling mit starken Verlusten

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Aus Protest gegen das geplante Brexit-Abkommen mit der EU treten mehrere britische Regierungsmitglieder zurück. Dies belastet das Pfund. Am Ölmarkt stabilisieren sich die Notierungen.

Die wiederaufgeflammte Furcht vor einem chaotischen Brexit hat dem Pfund Sterling am Donnerstag den größten Kursrutsch seit eineinhalb Jahren eingebrockt. Die britische Währung verlor bis zu 2,1 Prozent auf 1,2726 Dollar. Auslöser des Pfund-Ausverkaufs war der Rücktritt von Brexit-Minister Dominic Raab aus Protest gegen die zuvor vom Kabinett gebilligte Scheidungsvereinbarung mit der Europäischen Union. Nordirland-Minister Shailesh Vara und Arbeitsministerin Esther McVey reichten ebenfalls ihren Abschied ein. "Der Brexit-Deal ist nach Raabs Rückzug eine Totgeburt, und das könnte das Ende für Theresa May sein", sagte Marktanalyst Naeem Aslam vom Brokerhaus Think Markets. Der konservative Abgeordnete und einflussreiche Euro-Skeptiker Jacob Rees-Mogg sprach May in einem Brief das Misstrauen aus. Bei ähnlichen Schreiben 47 weiterer Fraktionskollegen muss sich die Premierministerin einer Abstimmung stellen. Außerdem ist eine Billigung des Brexit-Deals durch das britische Parlament alles andere als sicher. Für den 25. November ist ein EU-Sondergipfel zu dem Thema geplant. Der Euro gab zum Dollar zunächst bis auf 1,1274 Dollar nach, erholte sich im weiteren Verlau. Am Abend notierte die Gemeinschaftswährung 0,3 Prozent im Plus bei 1,1340 Dollar.

Die Ölpreise konnten sich nach einer rasanten Talfahrt zum Wochenanfang weiter stabilisieren. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Abend 66,59 Dollar. Das waren 47 US-Cent mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbesserte sich um 0,3 Prozent auf 56,44 Dollar. Seit Anfang Oktober hatte sich US-Öl um fast 20 Dollar verbilligt. Als Ursache für den Einbruch gelten vor allem zahlreiche Ausnahmeregelungen bei den US-Sanktionen gegen das Opec-Land Iran, die eine höhere Exportmenge des Landes ermöglichen.

© SZ vom 16.11.2018 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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