Waldbrände:Trump besucht Brandgebiete in Kalifornien

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Eine Wohnsiedlung in Paradise in Kalifornien – und was von ihr nach dem verheerenden Feuer übrig blieb. Die Zahl der Vermissten ist inzwischen auf mehr als 1200 angestiegen, die Zahl der Toten auf 76. (Foto: Noah Berger/AP)
  • US-Präsident Donald Trump ist zu einem Besuch im kalifornischen Waldbrandgebiet eingetroffen.
  • Er will sich ein Bild von den Verwüstungen machen, die das folgenschwerste Buschfeuer in den USA seit einem Jahrhundert ausgelöst hat.
  • Erneut kritisiert er den Bundesstaat an der Westküste für dessen in seinen Augen schlechtes Forst-Management.

US-Präsident Donald Trump hat am Samstag in Kalifornien die von verheerenden Waldbränden betroffenen Gebiete besucht. Er reiste in die Zone des "Camp Fire" im Norden des US-Bundesstaats. Dort kamen mindestens 71 Menschen ums Leben, mehr als tausend weitere werden vermisst.

Trump landete auf dem Luftwaffenstützpunkt Beale nördlich der Hauptstadt Sacramento, begleitet von seinem Stabschef John Kelly und seinem Schwiegersohn Jared Kushner. Der scheidende Gouverneur Jerry Brown und dessen designiertem Nachfolger Gavin Newsom begrüßten die Gäste. Die beiden demokratischen Politiker begleiten Trump ins Katastrophengebiet. Gemeinsam mit der Bürgermeisterin der am schlimmsten betroffenen Stadt Paradise, Jody Jones, machte er sich vor Ort ein Bild von der Lage. "Das ist sehr traurig", sagte Trump.

Trump wirft Kalifornien erneut schlechtes Forst-Management vor

Trump hatte vor einigen Tagen Empörung ausgelöst, als er der kalifornischen Regierung die Schuld für die rasche Ausbreitung der Brände gab und mit der Streichung von Bundesmitteln drohte. Trump kritisiert den von Demokraten regierten Bundesstaat an der Westküste immer wieder.

US-Präsident Trump besucht ein Viertel in Kalifornien, das von den Waldbränden betroffen ist. (Foto: dpa)

Die Vorwürfe eines schlechten Forst-Managements wiederholte Trump am Samstag. "Das hätte alles ganz anders laufen können", sagte er. Kaliforniens Feuerwehrverband hält dagegen, die Brände entstünden und verbreiteten sich nicht nur in Forstgebieten. Zudem seien fast 60 Prozent der kalifornischen Wälder unter Bundeskontrolle und rund ein Drittel in privater Hand. Experten hatten eine lange Dürre, verdorrte Vegetation und extreme Winde als Mitursachen für das Ausmaß der Brände genannt.

Die Folgen des folgenschwersten Buschfeuers in den USA seit einem Jahrhundert sind in weiten Teilen Kaliforniens zu spüren. Die Behörden warnten vielerorts vor gefährlicher Rauchbelastung und schlechter Luftqualität. Im Raum San Francisco, rund 250 Kilometer südlich von Paradise, blieben Schulen und andere Einrichtungen geschlossen. Viele Menschen auf den Straßen trugen Schutzmasken. Vor allem älteren Personen, Kranken und Kindern wurde geraten, in ihren Häusern zu bleiben

© SZ.de/dpa/AFP/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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